Jugendkunstschule: "Schneewittchen" in eigener Interpretation Lea brüllte lauter als die böse Königin

BRÜSER BERG · Als die die fiese Königin hörte, dass sie Schneewittchen auch mit dem vergifteten Apfel nicht aus dem Weg schaffen konnte, da schrie sie vor Wut ganz laut - Lea (14) kam dem mit Leidenschaft nach: Alle Menschen im Kellerraum des Jugendzentrums Brüser Berg mussten sich die Ohren zuhalten.

 Schneewittchen alias Amany (rechts) hat den vergifteten Apfel der bösen Königin noch in der Hand.

Schneewittchen alias Amany (rechts) hat den vergifteten Apfel der bösen Königin noch in der Hand.

Foto: Stefan Knopp

Lea hatte sich die Rolle der Königin extra ausgesucht. "Weil ich gut böse spielen kann."

Man sah ihr und den anderen jungen Schauspielern, die gestern Abend "Schneewittchen" aufführten, den Spaß an, den sie bei der Sache hatten. Denn der stand bei dieser locker-flockigen Vorstellung im Vordergrund. Die achtjährige Amany fühlte sich in ihrer Rolle als Schneewittchen sehr wohl. Sie war die einzige Schauspielerin, die nur eine Rolle hatte. Die anderen Teilnehmer stellten mehrere Figuren aus der Geschichte dar.

Im Rahmen eines Workshops hatten sie ihre eigene Version des Märchens einstudiert - darin kam auch Pinocchio vor. Das Ganze war Teil eines Projektes der Jugendkunstschule in der freien Kunstakademie "arte fact". Dort hatten sie unter anderem mit Lukas Thein und Katharina Klemm Figuren aus Ton und Pappmache-Gesichter mit Luftballons hergestellt.

Nora Landwehr hatte ihnen gezeigt, wie man Gesichtsmasken bastelt, und diese Masken wurden für das Theaterstück verwendet, das Theaterpädagogin Eveline Mürlebach mit den Kindern erarbeitete. Sie entwickelten auch die Kulissen, bastelten den bunten Rahmen für den Zauberspiegel und überlegten sich selber, wie sie die Geschichte inszenierten: wie die Zwerge aufmarschierten, wie man den Spiegel zum Sprechen bringt und wie man darstellt, dass der Jäger, der das flehende Schneewittchen laufen lässt, einem Wildschwein das Herz herausreißt.

Mit der Aufführung im Jugendzentrum endet das Kunstprojekt, das von der Initiative "Ich kann was!" der Telekom-Stiftung gefördert wurde. "Wir unterstützen Kinder dabei, ihre Talente zu erleben, zu erfahren und weiterzuentwickeln", sagte Annette Reuter von der Stiftung.

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