200 Hundehalter Klubsiegerausstellung des Pinscher- und Schnauzer-Klubs Bonn

Dransdorf · Der Pinscher-Schnauzer-Klub (PSK) Bonn führte am Sonntag seine Klubsiegerausstellung durch. Die Richter bewerteten Form, Figur, Haarfarbe und Zähne.

 Harri Redlich mit Schnauzer Osborn von Mandelröschen und Tanja Rehfeld mit Zwergschnauzer Ryan Paul vom Ruhrtal.

Harri Redlich mit Schnauzer Osborn von Mandelröschen und Tanja Rehfeld mit Zwergschnauzer Ryan Paul vom Ruhrtal.

Foto: Stefan Knopp

Osborn vom Mandelröschen hat schon fast alles abgeräumt, was ein Mittelschnauzer an Preisen abräumen kann: Er war schon in der Jugendklasse die Nummer Eins, stand auch als ausgewachsener Rüde auf diversen Treppchen und darf sich auch "Internationaler Champion" nennen. Was ihm noch fehlt, ist der "Weltsieger"-Titel. "Den holen wir uns im August in Amsterdam", ist sich Herrchen Harri Redlich sicher.

Die Klubsiegerausstellung, die der Pinscher-Schnauzer-Klub (PSK) Bonn am Sonntag durchführte, war dagegen eher eine Fingerübung. Redlich und sein drei Jahre alter Vierbeiner - bei dem die Damen Schlange stehen: An fünf Hündinnen hat er bislang schon seine guten Gene weitergegeben - waren aus Straelen am Niederrhein nach Bonn gekommen. Vor den Richtern galt es zum einen, gut auszusehen - Form, Figur, Haarfarbe, Zähne, alles muss bestimmten Regularien so nah wie möglich kommen - und zum anderen ein gutes Wesen zu zeigen, sprich: sich gut benehmen zu können. Rund 200 Hundehalter und -züchter präsentierten gut 130 Schnauzer und Pinscher auf dem PSK-Gelände an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Der Verein ist froh, dass das noch möglich ist.

Schon vor zwei Jahren berichtete der GA über die Existenzängste des PSK, der das Gelände von der Stadt gepachtet hat. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise mussten die 160 Mitglieder um ihren Treffpunkt bangen. "Da standen plötzlich Vermessungstechniker auf der Wiese", erzählte Pressesprecher Martin Stuke. "Uns hatte keiner informiert." Darüber nämlich, dass die Fläche ganz oben auf einer Liste möglicher Standorte für weitere Flüchtlingscontainer stand. Der Verein ging an die Öffentlichkeit, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

Die Kündigung kam nicht. Mit Abklingen der Krise sei der Bedarf nicht mehr da gewesen, so Stuke. Aufatmen darf man aber trotzdem nicht im Vereinsheim. Die Sorge vor einer erneuten Verschärfung der Situation ist weiterhin da, denn dann würde bei der Stadt auch das Interesse am Grundstück wieder wach. Für den Verein wäre das auch deshalb ein Albtraum, weil Veranstaltungen wie die Schau am Sonntag langen Vorlauf benötigten. Man müsse ja die Leute frühzeitig einladen.

Die brachten überwiegend Schnauzer in verschiedenen Größen und Färbungen mit und nur wenige Pinscher. Besonders der Deutsche Pinscher steht seit Jahren auf der roten Liste gefährdeter Nutztiere. Einer von ihnen ist der vier Jahre alte Gentle Hunters A Loverboys Legacy, Rufname Odin, ebenfalls preisgekrönt. "Pinscher sind eigensinnig und ein bisschen stur", sagte Halterin Stefanie Becker aus Saarburg nahe Trier. "Das ist kein Anfängerhund." Sie wurde von einer Züchterin gefragt, ob sie Odin als Zuchthund aufziehen wolle, was auch bedeutete, zu Ausstellungen zu gehen. In Bonn war sie zum ersten Mal, es gefiel ihr gut.

Auch Bonns Bürgermeisterin Angelica Maria Kappel war gekommen, um dem Verein mitzuteilen, "wie wichtig der Hundesport in Bonn ist". Sie hob den PSK als Verein hervor, der Menschen im Umgang mit Hunden schulen will - und besonders Kinder wie Pia, Tochter eines Vereinsmitglieds. "Mir macht das viel Spaß", sagte die Elfjährige, die am Sonntag in der Altersklasse 1 einen Pokal gewann. Dabei ging es nicht um den Hund - man gab ihr extra einen fremden Vierbeiner an die Seite -, sondern um sie. Prüfung bestanden, der PSK-Nachwuchs ist gesichert.

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