Kunstmarkt auf dem Hardtberg Künstler bringen Farbe auf den Brüser Berg

Brüser Berg · Der 17. Kunst- und Kreativmarkt der Initiative Stadtteilkultur zieht einige Hundert Besucher an. Künstler schaffen das Gemeinschaftsprojekt "Regenwolke" aus einem Drahtknäuel und Plastiktränen.

„Ich bin hier nur zu Besuch“, sagt Bärbel Weinstock und ergänzt, dass sie eigentlich „unten im Dorf“ wohnt, womit sie Duisdorf meint. Doch sie sei gerne „nach oben“, auf den Brüser Berg gekommen, wo am Wochenende der Kunst- und Kreativmarkt im Nachbarschaftszentrum zum siebzehnten Mal mehrere Hunderte Besucher anlockte.

Begonnen hatte alles mit der Idee der 1998 gegründeten Initiative Stadtteilkultur, deren malende, fotografierende oder gestalterisch arbeitenden Mitglieder „mehr Farbe in den damals noch recht neuen Ortsteil bringen wollten. Es ist ihnen gelungen, den Markt als festen Frühjahrstermin im Kulturleben des Brüser Bergs einzuschreiben.

In diesem Jahr konnten sich die vierzehn ausstellenden Mitglieder mit ihren Gästen, unter denen erstmalig auch das Jugendzentrum zu finden war, erheblich vergrößern. Mit der Hinzunahme des Gemeinde- und des städtischen Saales zum Nachbarschaftszentrum hatten die Aussteller und auch die Objekte erfreulich mehr Raum. Unter vielen Einzeldarstellungen präsentierte die Künstlergruppe drei Gemeinschaftswerke. Das „Regenwolke“ genannte Objekt stellte laut Anne Hensgen das Hauptwerk dar: 250 Meter zu einem Wolkenknäuel verschlungener Draht, aus dem faustgroße Plastiktränen regnen, die von den Hobbykünstlern individuell gestaltet wurden.

Lob für die Initiative

Malereien in allen Formaten und Stilrichtungen von abstrakten Farbspielen bis zu realistischen Stillleben waren ebenso zu finden wie die blinkenden Lichtobjekte von Bernd Wulf, der schon in den 90er Jahren mit LED-Leuchten arbeitete. „Ein bisschen mediterrane Atmosphäre“ wollte Mira Kerdić mit ihren Keramiken auf den Brüser Berg bringen. Neben den Frauenfiguren und Pferdeköpfen sind es für sie vor allem die Matrosen und Fischer, die sie an ihre vor siebzehn Jahren verlassene kroatische Heimat erinnern.

Besucherin Marianne Gosser fand es „schade, dass keine Ausländer anzureffen sind, obwohl doch so viele hier leben“. Nur zwei Japaner habe sie getroffen, die sich jedoch kurz darauf als Koreaner aus Poppelsdorf herausstellten.

„Ja“, es sei sehr schön hier, ist von Cho Woansoo mit asiatischer Höflichkeit zu erfahren. Seine Frau und er seien allerdings überrascht, wie alt das Publikum sei. Es heiße doch „Kreativmarkt“, was der 47-Jährigen anscheinend nur mit jungen Menschen verbindet.

Dagegen freute sich der stellvertretende Bezirksbürgermeister Christian Trützler, der das Grußwort der erkrankten Petra Thorand überbrachte, „dass zu diesem Anlass so viele Menschen zusammengekommen sind“. Für ihn sei der Kunst- und Kreativmarkt eine wichtige identitätsstiftende Veranstaltung für den Brüser Berg, auf der sich Nachbarn und Interessierte treffen und austauschen können. Ausdrücklich bedankte er sich bei den Mitgliedern der Initiative Stadtteilkunst für die „tolle geleistete Arbeit“.

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