Kultur in Bonn Initiative will mit Kunst den Brüser Berg verschönern

Brüser Berg · Die Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg bereitet sich auf den nächsten Kreativmarkt vor. Er gilt als Herzstück der Gemeinschaft.

Erst wenige Wochen ist es her, dass der 19. Kunst- und Kreativmarkt im Nachbarschaftszentrum des Brüser Bergs einige Hundert Besucher staunen ließ und inspirierte. Schon jetzt sind die kunstbegeisterten Mitglieder der Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg dabei, sich über den 20. Markt am letzten Februarwochenende im kommenden Jahr Gedanken zu machen.

Denn der Kunst- und Kreativmarkt gilt als das Herzstück der Initiative. In den 22 Jahren ihres Bestehens haben nicht nur die heutigen zehn Mitglieder in wechselnden Zusammensetzungen und Gemeinschaften voneinander profitiert, sondern auch der ganze Brüser Berg. Vor allem diejenigen, die an dem Leitmotiv, „Wir bringen Farbe in den Brüser Berg“, Freude haben.

Anne Hensgen, Ingrid Vincent und Ute Wiemes leben teilweise schon seit Beginn der 1980er Jahre, den Anfängen des 1974 entstandenen Ortsteils, in Bonns luftiger Höhe. „Das war ja zunächst alles noch plattes Land“, erinnert sich Vincent, „da kam noch ein Verkaufswagen mit Butter, Brot und Eiern hier hoch. Geschäfte gab es noch nicht. Hier war nichts los.“

Neben den meist als Bundesbedienstete beschäftigten ersten Bewohnern kamen bald auch viele künstlerisch arbeitende Menschen durch die vielen interessanten Bauten, die bei einem Architekturwettbewerbs für das neue Stadtteilzentrum entstanden, auf den Brüser Berg. Doch erst 1998 führte der Aufruf von Volker Orlowski „Kunstmacher gesucht!“ zu der Initiative, die sich von da an „Stadtteilkultur Brüser Berg“ nannte. Dem damaligen Mitarbeiter des Diakonischen Werks gelang es, bildende Künstler zu motivieren, „ein wenig Farbe“ in den Ortsteil zu bringen.

Bis heute veranstaltet die Stadtteilkultur jedes Jahr im Frühjahr ihren zweitägigen Kunst- und Kreativmarkt, beteiligt sich am Adventsmarkt des Ortsausschusses, nimmt am Familienfest teil und organisiert regelmäßige Fotospaziergänge, die sich inzwischen nicht mehr nur auf den Brüser Berg beschränken, sondern heute auch im Kölner Zoo oder dem Skulpturenpark in Stammheim (18. Juli) stattfinden. Die Angebote der Initiative sind so bunt und verschieden, wie deren Mitglieder.

Initiative sieht sich als Angebot für alle Kreativen auf dem Brüser Berg

Für den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Christian Trützler ist die Stadtteilkultur eine wichtige identitätsstiftende Initiative, bei der man sich treffen und austauschen kann. Mit dieser Einschätzung trifft er auch die Intention der drei Künstlerinnen, die sich für den Erhalt und das Fortkommen des Künstlerkreises einsetzen. Sie selber stehen für die Vielfalt dessen, was Kunst sein und ausdrücken kann.

Während die Psychologin Anne Hensgen schon mit diversen Preisen für ihre Fotomontagen ausgezeichnet wurde, arbeitet die Programmiererin Ute Wiemes vorzugsweise mit japanischen Glasperlen, mit denen sie filigrane Schmuckstücke herstellt. Ingrid Vincent malt, fotografiert und zeichnet als studierte Künstlerin und Architektin meist surreal gegenständliche Szenerien. In monatlichen Treffen der Künstlerinnen und Künstler stellen sie ihre Arbeiten zur Diskussion. „Meist hat Anne die verrücktesten Ideen, die uns alle anregen“, so Wiemes. „Wir sind füreinander die Katalysatoren. Und da sprudelt es auch“, sagt Hensgen lachend.

Die Initiative sieht sich als ein Angebot für alle Kreativen auf dem Brüser Berg, die alleine oder in Gemeinschaft etwas entstehen lassen möchten. Bei Bedarf organisieren sie auch Fortbildungen. Gerade noch hatten sie von professioneller Seite gelernt, wie man sich auf Ausstellungen präsentiert, was sie bereits beim vergangenen Kreativmarkt erfolgreich umsetzen konnten. Für den nächsten Markt wünschen sie sich, dass sich neue Kunstinteressierte der Initiative anschließen, um das Vorhaben, mehr Farbe auf den Brüser Berg zu bringen, nicht verblassen zu lassen.

Kontakt und Infos unter www.stadtteilkultur-brueser-berg.de.

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