GVP Gemeinnützige Werkstätten Bonn und Telekom Baskets Hochklassiger Sport und gelebte Inklusion

Brüser Berg · Die GVP Gemeinnützige Werkstätten Bonn finanzieren 51 betriebsintegrierte Arbeitsplätze für psychisch Erkrankte, einen bei den Telekom Baskets.

Mitten im Team: (v.l.n.r.) Baskets-Vorsitzender Hans-Günter Roesberg, Dirk Eultgen, Integrationsbegleiter Mike Robertz, Josh Mayo, Uwe Feifarek, Florian Koch, Wolfgang Pütz und Michael Mager.

Mitten im Team: (v.l.n.r.) Baskets-Vorsitzender Hans-Günter Roesberg, Dirk Eultgen, Integrationsbegleiter Mike Robertz, Josh Mayo, Uwe Feifarek, Florian Koch, Wolfgang Pütz und Michael Mager.

Foto: Privat

Im Telekom Dome gibt es immer etwas zu tun. Technische Geräte instand halten, die Außenanlage pflegen, Auf- und Abbau bei Veranstaltungen, Uwe Feifareks Aufgabenliste ist lang. Er fühlt sich wohl bei den Telekom Baskets, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Er sei ein echter Glücksgriff, findet Baskets-Prokurist Michael Mager.

Das Besondere an Feifarek ist, dass er einen ganz normalen Job erledigt. Der 51-Jährige hat eine psychische Erkrankung und arbeitet seit 2015 beim Versand- und Logistikunternehmen GVP Gemeinnützige Werkstätten Bonn GmbH. „Als ich von dem betriebsintegrierten Arbeitsplatz bei den Baskets erfuhr, war mir direkt klar: Das möchte ich machen“, sagt er. Der Verein stellt den inklusiven Arbeitsplatz, bezahlt wird Feifarek von der GVP, die es sich zum Ziel gesetzt hat, psychisch erkrankte Menschen ins ganz normale Berufsleben zu integrieren. Regulär ist Feifarek bei der GVP im Versandlager angestellt, und das bleibt er auch.

51 betriebsintegrierte Werkstatteinzelarbeitsplätze unterhält die GVP aktuell in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Ziel ist es, psychisch erkrankten Menschen darüber die Möglichkeit zu geben, sich auf dem Arbeitsmarkt zu beweisen und für eine Festanstellung zu empfehlen. Im Rahmen der Maßnahme werden der Arbeitgeber – genauso wie die Beschäftigten – von Integrationsbegleitern der GVP beraten.

„Entscheidend ist, dass man eine Persönlichkeit bekommt, die dazu passt“, sagt GVP-Geschäftsführer Wolfgang Pütz. Das musste auch in diesem Fall erst mal geprüft werden. „Die Baskets kannten GVP nicht, wir kannten zwar die Baskets, wussten aber nicht, wie die zum Thema inklusiver Arbeitsmarkt stehen.“

„bonnfairbindet“ mit Lotsenfunktion

Der Verein suchte Verstärkung und war durch die GVP-Marke „diekonfektionierer“ und das Netzwerk „bonnfairbindet“, das eine Lotsenfunktion zwischen betroffenen Menschen und Unternehmen einnimmt, auf Feifarek aufmerksam geworden.

Die GVP lud die Baskets deshalb ein, ihr Vorzeigeprojekt, den „Godesburger“, kennenzulernen. In dem inklusiven Burgerrestaurant in Bad Godesberg arbeiten je zur Hälfte Menschen mit und ohne Behinderung harmonisch miteinander. Mit positiven Eindrücken ging man von dort weg, jetzt sind die Baskets Mitglied im Netzwerk.

Am Ende hat alles gepasst, seit vier Monaten arbeitet Feifarek nun auf dem Hardtberg. „Ich bin sehr glücklich, dass ich hier eine Chance bekommen habe“, sagt er.

Auch auf Seiten der Baskets ist man zufrieden. „Uwe ist in der kurzen Zeit, die er jetzt bei uns ist, zu einem festen Teil der Baskets-Familie geworden“, bestätigt auch Dirk Eultgen, Leiter der Hallentechnik des Telekom Domes und damit sein direkter Vorgesetzter.

„Mit den Telekom Baskets Bonn konnten wir einen Partner gewinnen, der weit mehr als nur einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellt“, sagt Pütz. „Hier wird über den hochklassigen Sport und die gelebte Inklusion Selbstwertgefühl pur vermittelt.“

Und wenn die Zusammenarbeit so gut weitergeht, ist laut Mager auch nicht ausgeschlossen, dass die Baskets noch einen weiteren werkstattintegrierten Arbeitsplatz schaffen, wenn wieder Bedarf besteht. Allerdings müsse das eine sinnvolle Tätigkeit sein, nicht Inklusion um jeden Preis.

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