Benefiztour für Rücksicht im Straßenverkehr Hannelore Kohl Stiftung erinnert in Duisdorf an Fahrradhelme

Duisdorf · Der Helm rettete dem Triathleten Rainer Coordes das Leben. Seither unterstützt er die Hannelore Kohl Stiftung in Duisdorf. In sieben Tagen radelt Coordes von Flensburg nach Füssen – eine Benefiztour für Rücksicht im Straßenverkehr.

 Bürgermeister Rainer Limbach (l.) und Carsten Freitag (r.) von der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung begrüßen den Radler Rainer Coordes.

Bürgermeister Rainer Limbach (l.) und Carsten Freitag (r.) von der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung begrüßen den Radler Rainer Coordes.

Foto: Matthias Meister

Der 1. März 1989 wird für Rainer Coordes immer der Tag sein, an dem sich für ihn alles verändert hat. Ein Autofahrer hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, den Triathleten erfasst und ihn so unter anderem am Kopf schwerst verletzt. Coordes überlebt nur, weil er einen Helm trug: „Hätte ich nicht schon damals einen Helm getragen, dann könnte ich heute sicher kein Rad mehr fahren.“ Monatelange Krankenhausaufenthalte und unzählige Reha-Maßnahmen halfen ihm, wieder zurück ins Leben zu finden.

Rainer Coordes ist unter anderem 22-facher „Ironman & Challenge“-Finisher. Nach 2010 radelt er er jetzt bereits zum zweiten Mal für den guten Zweck in sieben Tagen von Flensburg nach Füssen. Auf den insgesamt 1000 Kilometern begleitet ihn seine Ehefrau Claudia mit dem Auto. Am Dienstag machte er einen Zwischenstopp in Duisdorf.

Die Stadt Bonn ist seit der Gründung der Hilfsorganisation ZNS – Hannelore Kohl Stiftung im Jahr 1983 eng mit der Stiftung verbunden. Bürgermeister Reinhard Limbach nutzte deshalb die Gelegenheit, Rainer Coordes zu begrüßen. „Die Förderung des Radverkehrs hat seit vielen Jahren einen hohen verkehrs- und umweltpolitischen Stellenwert. Wir wollen 2020 Fahrradhauptstadt werden. Ein rücksichtsvolles Miteinander, bei dem Konfrontationen vermieden werden, ist in städtischen Ballungsräumen unverzichtbar. Deshalb unterstützen wir die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung und Rainer Coordes sehr gern bei ihrem Anliegen.“ Konkrete Maßnahmen sind laut Limbach etwa das Öffnen von Einbahnstraßen für Radfahrer oder das Absenken von Bürgersteigen.

Der Fahrradhelm schützt

Viele Menschen, die bei einem Unfall eine Schädelhirnverletzung erleiden, haben meist weniger Glück als Rainer Coordes. Sie kämpfen oft mit erheblichen körperlichen und kognitiven Einschränkungen und sind so ihr Leben lang auf die Unterstützung ihres Umfelds angewiesen. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung begleitet diese Menschen und ihren Angehörigen mit Hilfeangeboten in ihrem zweiten Leben nach der Verletzung.

Die Stiftung setzt dabei seit vielen Jahren zusätzlich vor allem auf die Prävention von Kopfverletzungen. „Ein Helm hilft, bevor wir helfen müssen“, so der stellvertretende Geschäftsführer Carsten Freitag. Durch Spenden in Höhe von rund 30 Millionen Euro konnten bisher über 675 Projekte an zahlreichen Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland realisiert werden.

Todesursache bei Fahrradunfällen sei in 50 Prozent der Fälle ein Schädelhirntrauma. Die ZNS-Hannelore Kohl Stiftung spricht sich daher ausdrücklich für das Tragen eines Helms im Straßenverkehr aus. Eine explizite Helmpflicht fordert sie aber nicht.

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