Fohlenschau auf Gut Ettenhausen Fu Manchus großer Tag

BRÜSER BERG · Ob es Fu Manchu gefallen würde, wenn er die Worte seiner Besitzerin verstünde? Als flauschig, anhänglich und verspielt beschreibt Friederike Sauerbruch das vier Wochen alte Tier. Ob ein stolzes Hengstfohlen das mag? Zumal Fu Manchu am kommenden Donnerstag, 18. Juli, seinen großen Tag hat. Dann wird er sich mit Mama Lilly Fee und seiner Züchterin erstmals vom Stall am Brüser Berg aufmachen auf die andere Rheinseite. Auf Gut Ettenhausen in Hoholz steht an diesem Tag die große Fohlen- und Stutenschau an.

 Gutes Team: Fohlen Fu Manchu, Mutter Lilly Fee und Besitzerin Friederike Sauerbruch.

Gutes Team: Fohlen Fu Manchu, Mutter Lilly Fee und Besitzerin Friederike Sauerbruch.

Foto: Max Malsch

"Ich werde dann ein kompetentes Urteil über ihn kriegen, er wird gechipt, gebrannt und im Zuchtbuch registriert", sagt die 34-Jährige. Für die Bonnerin ist Fu Manchu das vierte Fohlen, seit sie züchtet, für Stute Lilly Fee das erste unter Sauerbruchs Obhut. "Sie hat die Geburt wahnsinnig gut gemeistert", gibt es Lob von der angehenden Grundschullehrerin für die Tiermama.

Lange ist sie mit Lilly Fee (7), einem Rheinischen Warmblut, und Box-Nachbarin Naika (9), einer Oldenburger Stute, Dressur geritten. "Dann wollte ich eine neue Herausforderung und bin auf die Zucht gekommen", sagt die Mutter eines elfjähriges Sohnes. Warum? Weil es für sie die Krönung von allem sei und ein kleines Wunder, auf das man immerhin fast ein Jahr warten müsse. So lange tragen Pferde.

Ebenfalls auf Gut Ettenhausen lässt Sauerbruch bei der Züchterzentrale des Rhein-Sieg-Kreises Lilly Fee ins so genannte Stutbuch für die Zucht eintragen. Die Mama steht ihrem Hengstfohlen also an Bedeutung in nichts nach.

Im Gegenteil. "Sie ist schon wieder tragend", verrät die stolze Besitzerin. Fragende Blicke des Laien beantwortet die Pferdenärrin sofort. "Zehn Tage nach der Geburt werden die Stuten wieder rossig, also empfangsbereit, und da hat es erneut geklappt." Ob es wieder so ein schöner Rappe wird wie Fu Manchu lässt sich natürlich noch nicht sagen. Dessen Vater hatte sich die Hobbyzüchterin gut ausgeguckt.

"Ich bin zu diversen Hengstschauen gefahren und habe mich dann für Feedback entschieden", so die 34-Jährige. Der sechsjährige Rheinländer lebt auf dem Gestüt Schult in Hünxe und wird von Olympiasiegerin Isabell Werth sportlich ausgebildet. Romantisch ging die Befruchtung allerdings nicht vonstatten, sondern auf medizinischem Wege. Man merkt, dass es Sauerbruch schwerfallen wird, ihr Fohlen in etwa einem halben Jahr an einen potenziellen Käufer abzugeben. "Er hat so einen schönen Kopf, bewegt sich so toll, der Körperbau ist korrekt", gerät sie ins Schwärmen.

Genau deshalb, betont sie dann, wolle sie ihn nicht behalten, denn sie ist sich sicher, dass er die perfekte Mischung aus Mutter und Vater ist. Einen Interessenten gibt es schon, vielleicht kommen am 18. Juli neue hinzu. "Der Preis entscheidet schließlich", meint die Züchterin. Verspielt jedenfalls wird der kleine Fu Manchu bei seinem Abschied in sechs Monaten nicht mehr sein: vielmehr ein halbstarker Hengst.

Die Fohlenschau

Am Donnerstag, 18. Juli, stellen sich auf Gut Ettenhausen, Ettenhausener Straße 91, in Bonn-Hoholz circa 80 Stuten und Fohlen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, Bonn und Rheinland-Pfalz dem Publikum und den Preisrichtern vor. Vom Shetlandpony bis zum schweren Kaltblut werden sich diverse Pferderassen der Richterkommission zur Bewertung stellen. Bei den Fohlen des Jahrgangs 2013 geht es neben der Qualitätssichtung auch um die erstmalige Registrierung im Zuchtbuch. Beginn der Veranstaltung ist um 12 Uhr. Der Eintritt sowie das Parken sind frei. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgt das Casino.

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