Flüchtlinge in Bonn-Hardtberg Flächen für Container gesucht

DUISDORF · Die Bezirksvertretung Hardtberg debattiert am 19. April über mögliche Standorte. Die Verwaltung schlägt eine Freifläche an der Riemannstraße vor, die allerdings für ein Mehrgenerationenhaus vorgehalten war.

 Die Freifläche an der Riemannstraße auf dem Brüser Berg könnte als Standort für Container herhalten, in denen Flüchtlinge untergebracht werden. Dort ist aber eigentlich ein Mehrgenerationenhaus geplant.

Die Freifläche an der Riemannstraße auf dem Brüser Berg könnte als Standort für Container herhalten, in denen Flüchtlinge untergebracht werden. Dort ist aber eigentlich ein Mehrgenerationenhaus geplant.

Foto: Roland Kohls

In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg am 19. April wird das Thema Flüchtlingsunterkünfte auf der Tagesordnung stehen. Das Gremium muss bis zur Ratssitzung im Mai einen Standort im Bezirk benennen, an dem die Stadt Container- oder Leichtbauanlagen für die Unterbringung errichten kann. Die Lokalpolitiker in Beuel und Bad Godesberg müssen bereits zur Ratssitzung am 7. April Vorschläge vorlegen.

Die Verwaltung hat eine Fläche an der Riemannstraße/Ecke Fahrenheitstraße auf dem Brüser Berg vorgeschlagen, die allerdings nicht rundum für geeignet gehalten wird. „Wir sind auf der Suche nach alternativen Standorten. Allerdings gibt es gar nicht so viele städtische Grundstücke, die infrage kommen“, sagte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand dem GA. Die genannte Freifläche weist nach Verwaltungsauskunft eine Fläche von etwa 3800 Quadratmetern auf.

Was die CDU daran stört: Genau an dieser Stelle ist der Bau eines Mehrgenerationenhauses geplant, für das es inzwischen bereits Vorentwürfe gibt. Das Projekt soll bald in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Thorand sagt: „Der demografische Wandel betrifft unseren Stadtbezirk stark, insofern ist dieses Projekt so wichtig.“

Aschenplatz neben dem Kunstrasenplatz auf dem Brüser Berg als möglicher Standort

Nach Auskunft des CDU-Stadtverordneten Christos Katzidis werde derzeit beispielsweise der Aschenplatz neben dem Kunstrasenplatz auf dem Brüser Berg als möglicher Standort für eine sogenannte temporäre, also nicht dauerhafte Unterbringung für Flüchtlinge geprüft. Die Grünen diskutieren derzeit noch, wie eine Alternative zur Riemannstraße aussehen könnte.

„Klar ist, dass wir dringend eine Lösung brauchen und uns als Bezirk dem nicht verschließen dürfen“, erklärte Grünen-Bezirksvertreterin Gertrud Smid. Die Unterbringung in alten Turnhallen wie beispielsweise derzeit an der Musikschule an der Villemombler Straße sei nicht glücklich. „Es gibt kaum Rückzugsmöglichkeiten für die Menschen. Das ist sehr bedrückend.“

Die SPD plädiert für eine ausführliche Debatte über mögliche Freiflächen. „Wir dürfen das in keinem Fall auf die lange Bank schieben, denn der Druck ist hoch“, sagte Dominik Loosen. Grundsätzlich könnte die SPD mit dem Grundstück an der Riemannstraße leben. „Aber es ist geboten, die Bürger so schnell wie möglich in die Überlegungen mit einzubeziehen“, so Loosen. In der Vergangenheit habe es oft nur stückweise Informationen gegeben. Loosen wünscht sich etwas mehr Transparenz und eine öffentliche Diskussion. Wichtige Prämisse sei aber, nach Möglichkeit schnell alle Turnhallen leerzuziehen, um den Flüchtlingen eine würdigere Bleibe zu bieten.

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