Gruppe Aktzeichnen Fein geschwungene Körperlandschaften

DUISDORF · Ausstellungseröffnung: Die Gruppe Aktzeichnen zeigt ihre Werke im Kulturzentrum Hardtberg.

 Die Zeichnungen stoßen auf großes Interesse.

Die Zeichnungen stoßen auf großes Interesse.

Foto: Barbara Frommann

Eine Retrospektive der vergangenen beiden Jahre der Gruppe Aktzeichnen sind derzeit im Kulturzentrum Hardtberg zu sehen. Dazu gehören 60 weibliche und männliche Aktzeichnungen von klein- bis zu großformatigen Bildern etwa von Erich Buss. Die Vernissage der Zeichnergruppe fand gestern zahlreiche Besucher. Die Runde wird gleichermaßen von der Künstlergruppe Semikolon als auch von der Volkshochschule Bonn angeboten und ist seit mehr als 20 Jahren im Kulturzentrum Hardtberg beheimatet.

Diskutierend, meist mit einem Glas Sekt in der Hand, schritten die Vernissagebesucher aufmerksam von Bild zu Bild. Frauen kniend, versonnen in die Ferne schauend waren zu sehen, in Bewegung, etwa laufend, drehend oder tanzend gezeichnet, Männer im Profil, stehend, ohne eingezogene Bäuche, oder aber sinnlich posierend. Muskellinien und Hautfalten waren fein mit dem Kohlestift auf dem Papier nachgezogen - alles fein geschwungene Körperlandschaften.

Manche Zeichnungen wirkten sinnlich, und manche Zeichnungen waren eher durch karikaturhafte schnelle Striche entstanden. Alles Momentaufnahmen, meist in Schwarzweiß, doch hier und da wurden dunkle Striche farbig mit Aquarellfarben vermengt. Bei seinen Aktskizzen hat Richard Motsch schwarze Körperkonturen leicht mit weichen pastelligen Blau-, Gelb- und Rottönen vermischt.

Seine Figuren erhalten so eine gewisse Lebendigkeit. Die älteste Künstlerin, die 92-jährige Rosemarie Keltz, präsentiert besonders frische und lebendige Zeichnungen. Es handele sich um "Beobachtungen eines sensiblen weiblichen Modells", sagt der Leiter der Zeichnergruppe, Thorsten Klockenbring.

Die Kursreihe sei in Bonn etwas Besonderes. "Die Skizzen wurden alle von den zehn Künstlern des Kurses in 15 Minuten gezeichnet. Ich finde es immer wieder faszinierend, was sich bei den Zeichnenden innerlich abspielt". Denn auch ihr Innenleben bringen die Künstler mit nur wenigen Strichen mit aufs Papier.

Bei genauem Hinsehen wirken manche Linien tatsächlich wie mit dem Seismographen gezogen, der die skizzierten Bewegungen mal temperamentvoll und dann wieder eher beschaulich anzeigt.

Die Ausstellung ist im Kulturzentrum Hardtberg, Rochusstraße 276, zu sehen. Die nächsten Öffnungstermine sind am 7., 11., 21. und 25. Mai jeweils zwischen 11 und 14 Uhr.

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