Interessenten für Hofdenkmal Fattoria di Paolo in Duisdorf steht vor dem Verkauf

Duisdorf · Die frühere Fattoria di Paolo in Duisdorf hat nach drei Jahren Leerstand einen Interessenten. Der Kaufpreis der attraktiven Hofanlage liegt bei 422.000 Euro.

 Hinter der Mauer an der Derlestraße/Witterschlicker Straße verbirgt sich das teilweise denkmalgeschützte Ensemble.

Hinter der Mauer an der Derlestraße/Witterschlicker Straße verbirgt sich das teilweise denkmalgeschützte Ensemble.

Foto: Gisbert Weber

Seit ziemlich genau drei Jahren steht diese attraktive Hofanlage im Zentrum von Duisdorf leer, nachdem Gastronom Paolo Granatella seine Fattoria di Paolo nach 20 Jahren verließ und auf den Brüser Berg zog. Seitdem suchten schon verschiedene Makler nach einem Käufer für das Objekt an der Ecke Derlestraße/Witterschlicker Straße – bisher unterm Strich erfolglos.

Das könnte sich jetzt ändern. Die Immobilie wird seit September von dem Duisdorfer Immobilien-Platzhirsch Bonacura auf dem Markt angeboten – für 422 000 Euro. Und nun scheint sich schnell ein Abschluss zu ergeben. Firmenchef Gisbert Weber sagt auf Anfrage des General-Anzeigers jedenfalls: „Es gibt jemanden, der starkes Interesse an diesem Objekt hat.“ Man habe schon einige Gespräche geführt. Der Interessent sei ein Gastronom und Profi, der gehobene Küche anbieten wolle, wie sie in Duisdorf noch fehle. Mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

Die Gastronomie an dieser Stelle war lange Zeit eine gute Adresse für italienische Küche in Duisdorf, bietet innen 65 Sitzplätze und im mediterran gestalteten Biergarten weitere 45 Plätze. Hinzu kommt ein Bar-/Thekenbereich, ein kleiner Clubraum und ein noch kleineres Kaminzimmer. Die gesamte Gastrofläche wird mit 120 Quadratmetern angegeben.

Die alte Fachwerkscheune aus dem Baujahr 1882 steht teilweise unter Denkmalschutz und benötigt deshalb keinen Energieausweis. Allerdings wurde 2016 einiges an der Haustechnik instand gesetzt, so bekam das Haus eine neue Elektrik und einen neuen Küchenein- und ausgang. Auch wurde das Parkett abgeschliffen. „Die Investition war dringend notwendig“, so Weber.

Ende nach 20 Jahren

Das Ensemble ist Teil einer Eigentümergemeinschaft mit insgesamt neun Parteien, wobei der Makler das Objekt mit seinem eigenen Eingang, dem separaten Zugang und den separaten Heizung- und Versorgungseinrichtungen als selbstständige Einheit anbietet. Die Herausnahme aus der Eigentümergemeinschaft sei aufgrund der Regelungen in der Teilungserklärung möglich.

Für Duisdorf ist die ehemalige Fattoria (bedeutet Bauernhof) eine prägende Örtlichkeit mit einem romantischen Touch, aus der Paolo Granatella damals nur ungerne weggegangen ist. „Denn das ist ein schönes Haus, ein richtiger Traum“, schwärmt er noch heute.

Der Pachtvertrag, der 1994 abgeschlossen worden war, wurde im Jahr 2014 nicht mehr verlängert. Die Immobilie wurde Granatella aber zum Kauf angeboten, für damals 496 000 Euro, wie er sagt – also zu einem deutlich höheren Preis als heute. Aber das war dem Gastronomen zu teuer. Von Fachleuten der Bank seien damals 320 000 Euro als realistisch angesetzt worden, plus zusätzlichen 120 000 Euro bis 1 660 000 Euro für die Sanierung.

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