Premiere in Endenich Eulen überm Tannenbaum

Endenich · Die erste Endenicher Burgweihnacht begeisterte am Samstag ungefähr 700 Besucher. Die Flugshow der Falkner war ein Höhepunkt der Veranstaltung, die zu einer Tradition werden könnte.

 Uhu Hugo mit Falkner Marco Wahl.

Uhu Hugo mit Falkner Marco Wahl.

Foto: Thomas Kölsch

Alle wollten Eulen streicheln. Die bezaubernden Greifvögel waren die Stars der Endenicher Burgweihnacht, die am Samstag zum ersten Mal stattgefunden hat und sich gleich über enormen Zulauf freuen konnte. Rund 700 Besucher kamen in den Innenhof der Endenicher Burg, um in angenehmer Atmosphäre an ein paar Ständen entlangzuschlendern, Bratäpfel oder eine Wurst zu verzehren, Musik zu hören – oder eben den Eulen der Falknerei von Marco Wahl nahezukommen.

„Die sind toll, so weich“, sagte etwa der kleine Mats, der mit seinem Vater Marcel Lüssem auf dem Gelände unterwegs war. „Aber ich habe auch schon ganz alleine eine Holzscheibe abgesägt und ein Teelicht gebastelt. Und meine Schwester ist gerade dabei, Stockbrot zu machen.“

Ohnehin trafen die verschiedenen Angebote für Kinder einen Nerv, wie auch Iren Haspert bekannte. „Es ist toll, dass hier für die Kinder so viel angeboten wird“, sagte sie. In einer Wichtelwerkstatt konnten diese Papiersterne basteln, Weihnachtsbaumkugeln bemalen oder sogar von den Mitgliedern der Seniorenbegegnungsstätte Häkeln lernen. „Wir haben die Burgweihnacht ganz bewusst als generationenübergreifendes Projekt konzipiert“, erklärte Jenny Kessler, 2. Vorsitzende des ausrichtenden Kultur- und Bürgervereins Endenich (KUBE).

Gemütliches Miteinander als wichtigstes Anliegen

„Mal singt ein Kinderchor, dann der Männergesangsverein. Oder nehmen Sie nur die Weihnachtsbäume, die man hier ersteigern kann. Die sind alle von Kindergärten geschmückt worden, die auch die Erlöse der Aktion erhalten.“ Das gemütliche Miteinander sei das zentrale Anliegen der Veranstaltung. „Wir wollen keine Konkurrenz zum Martinsmarkt sein und sind deshalb schon zeitlich deutlich getrennt“, sagt Kessler, die wie alle Helfer ehrenamtlich tätig ist. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern einfach nur einen schönen Tag schenken und dazu einen ganz besonderen Ort nutzen.“

Das klappte ganz gut. „Ich finde es hier schön gemütlich“, bekannte unter anderem Sofie Schubert, „gerade weil es hier so familiär zugeht und nicht der Kommerz im Vordergrund steht.“ Man musste einfach nur alles ein bisschen entspannter sehen. Was in der Regel auch gelang.

Lediglich der Auftritt einer Seniorengesangsgruppe kollidierte unglücklicherweise mit der Flugshow der Falkner, die allerdings nicht die Eulen, sondern vielmehr ihre Wüstenbussarde quer über den Platz schickten – immer nur Zentimeter über den Köpfen der Besucher und der Sänger hinweg, um den Weihnachtsbaum herum und zurück auf den wartenden Handschuh, den Neugierige auch selbst tragen konnten.

Bis spät in die Abendstunden feierten die Endenicher ihre neue Burgweihnacht, die dank guten Wetters und des gemütlichen Rahmens ein voller Erfolg wurde. Wenn es nach den Besuchern geht, könnte dies eine schöne Tradition werden. Mit Weihnachtsbäumen, Stockbrot, Bratäpfeln – und Eulen.

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