Engpass in Lengsdorf Die Verbreiterung der Lingsgasse rückt näher

LENGSDORF · Die enge Lingsgasse ist seit Langem ein Sorgenkind im Zentrum von Lengsdorf. Die geplante Verbreiterung dieses Nadelöhrs könnte bald einen entscheidenden Schritt vorankommen.

Zwar will die Stadt noch kein Datum für einen ersten Spatenstich nennen, aber wie Markus Schmitz, Mitarbeiter des Presseamts, auf Anfrage mitteilte, liegt seit Oktober 2016 die Bauvoranfrage eines privaten Investors vor. Sie sei allerdings noch nicht vollends abgeschlossen.

Hintergrund ist folgender: Der Privatier will nebenan ein Mehrfamilienhaus auf dem Grundstück Uhlgasse 2 bauen. Um dafür eine Tiefgarage neben der Lingsgasse zu errichten, ist eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Aus Sicht der Stadt ist es nun sinnvoll, die eigenen Pläne mit denen des Bauherrn abzustimmen, denn sie könnten möglicherweise kombiniert werden mit einem Stützbauwerk, das die Stadt für die Verbreiterung braucht. Es handelt sich schließlich um eine Hanglage, und die Straße muss gegen ein Abrutschen gesichert werden.

Die Stadt hat nun neben einer ersten Variante ohne Berücksichtigung der Garagenbaupläne eine zweite Variante erarbeitet, die auf das Vorhaben abgestimmt ist. Einer entsprechend geänderten Ausbauplanung für die Lingsgasse muss die Bezirksvertretung allerdings noch zustimmen. In der nächsten Sitzung will die Stadt die Vorplanung vorstellen.

Durch Zunahme des Verkehrs, eine stetig zunehmende Breite von Autos und längere Busse und Lastwagen wird die Durchfahrt in der Lingsgasse seit Jahren zunehmend schwieriger. „Es ist mittlerweile wirklich brutal eng. Und wir dürfen nicht vergessen, dass die Lingsgasse für viele Kinder auf dem Weg zur Kreuzbergschule liegt“, betont Dominik Loosen von der SPD die Dringlichkeit der Baumaßnahme. „Die Pläne gibt es schon lange. Jetzt muss ein Beschluss her“, fordert auch Christoph Schada (CDU). Dass der Baubeginn noch in dieses Jahr fällt, halten die Kommunalpolitiker allerdings für unwahrscheinlich. Auch wenn Wolfgang Groß anregte, der Stadt eine Art Ultimatum zu stellen.

Formal muss die Verwaltung nach der Vorplanung schließlich noch die konkrete Ausbauplanung erarbeiten und nach einem Beschluss durch die Politik den Gassenausbau ausschreiben und vergeben.

Deutlicher Unmut war unter den Kommunalpolitikern zu hören, weil der Ausbau aus ihrer Sicht nicht schnell genug erfolgt. Hardtbergs Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand sagte angesichts der seit Herbst vorliegenden Bauvoranfrage: „Ich würde mir wünschen, dass die Verwaltung solche Voranfragen schneller bearbeitet. Gerade wenn der Investor Bereitschaft signalisiert, bauen zu wollen.“

Von anderen Seiten wurde Kritik laut, dass die Stadt zu lange auf die Ausarbeitungen des Investors gewartet habe. Dem widerspricht die Verwaltung allerdings: „Die Stadt hat ihre Planung zur Verbreiterung der Lingsgasse nicht zurückgestellt. Da bei der Vorplanung bekannt wurde, dass der Bau eines Mehrfamilienhauses direkt an die Lingsgasse beabsichtigt ist, hat die Stadt die geplante Bebauung als zusätzliche Variante in ihrer Planung berücksichtigt.“

Für die Verbreiterung der Lingsgasse stehen im Doppelhaushalt 100.000 Euro zur Verfügung.

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