Berufsinformationsabend am Helmholtz-Gymnasium Die Begeisterung sollte an erster Stelle stehen

DUISDORF · Schule, Studium, ein einziger Beruf bis zur Rente - so konkret kann man ein Leben heute nicht mehr planen, meint Christopher Schläffer. Das solle man auch gar nicht, sagte er am Montagabend zu den Oberstufenschülern des Helmholtz-Gymnasiums, die sich beim vierten Berufsinfo-Tag der Rotarier bei ihm eingefunden hatten. Man solle tun, was man gerne tut.

 Neurologe Michael Heneka informiert die Schüler über medizinische Studiengänge.

Neurologe Michael Heneka informiert die Schüler über medizinische Studiengänge.

Foto: Roland Kohls

Sein eigener Lebenslauf, den er dort vorstellte, ist auch nicht sehr gradlinig: Der Österreicher hat an der Wirtschaftsuniversität in Wien studiert und kam nach mehreren Stationen zur Telekom. Für das Unternehmen arrangierte er unter anderem die Zusammenarbeit mit Apple für den Vertrieb des iPhones. Aber 2010 hat er sich selbstständig gemacht, jetzt hat er sein eigenes kleines Unternehmen, das im Bereich "Smart home" arbeitet - eine zentrale Steuerung mittels Apps für Haushaltsgeräte wie Fernseher und Kühlschränke, die künftig auch mit dem Internet verbunden sein können.

Er stellte sich deshalb bei der Veranstaltung für die Q1- und Q2-Jahrgänge - also die Abiturienten dieses und des nächsten Schuljahres - als Start-up-Unternehmer vor. Große Konzerne würden eine "wirklich solide Ausbildung" bieten. Aber neue Ideen kämen nie aus Großunternehmen, sondern aus den kleinen und neuen. Der Schritt in die Selbstständigkeit müsse aber gut durchdacht sein. "Das Unternehmerische ist dann richtig, wenn man für etwas richtig brennt." Dann brauche man Fleiß und Glück. "Was nicht geht ist, mit einem Sechs-Stunden-Tag die Welt zu verändern."

Für die Studienwahl gab er den Schülern den Rat, erst zu schauen, was einem Spaß macht, wofür man sich begeistern kann, und sich erst danach Gedanken über den späteren Verdienst zu machen. Ähnliches riet auch der Zahnmediziner Sven Hupfauf den Schülern bei der Begrüßung: Die richtige Studienwahl sei "wesentliche wichtiger als das Geld, das man nachher verdient". Einen weiteren Tipp hatte Timo von Lepel, der für BlackBerry arbeitet und bei der Veranstaltung den Bereich Informatik und Technologie bediente: "Wenn man nicht sicher ist, sollte man besser kein Exotenfach studieren." Fächer mit einer breit gefächerten Berufsperspektive wie BWL oder Jura seien dann sinnvoller als beispielsweise Archäologie. Die Schüler waren interessiert und stellten viele Fragen.

Beim Infoabend wurde versucht, möglichst viele Bereiche abzudecken. So stellte Claudia Moers die Laufbahn einer Pharmazeutin vor, Michael Heneka präsentierte den medizinischen Bereich Neurologie, Matthias Hackstein gab Einblick in die Arbeit eines Physikers und Lutz Warkalla vom GA beantwortete Fragen zu Medienberufen. Vermessungsingenieure, Biologen und Maschinenbauer waren ebenfalls vertreten. Zwei junge Lehrerinnen stellten das Lehramt vor, daneben bot Saskia Krämer Einblick in das Thema Duales Studium. und Theo Kötter, Professor für Städtebau und Bodenordnung an der Bonner Universität, in den Studiengang zur Stadt- und Raumplanung.

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