Bahnübergang Weck-Werk Der neue Plan: Unterführung statt Brücke

Duisdorf · Alles auf Anfang will die Bahn beim Übergang am Weck-Werk stellen und das seit 2011 laufende Planfeststellungsverfahren beenden. Dieses sieht vor, den Übergang zu schließen und quasi als Ersatz eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer zu bauen.

Zwar hat sich bei der Deutschen Bahn nichts an der Überzeugung geändert, dass der Bahnübergang weg soll und die Almabrücke als Verbindungsachse ausreicht. Allerdings will die Bahn am Weck-Werk jetzt eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer bauen. Dafür ist aber eine Neuauflage des Verfahrens notwendig.

Unterführung statt Brücke: Über den Grund lässt die Bahn noch nicht sehr viel verlauten. Die neue Planung erfolge in erster Linie wegen der eingetretenen verkehrlichen Veränderungen, insbesondere wegen der Abnahme der Verkehrsstärken und der baulichen Veränderungen im Hinblick auf die Verkehrsführung, hieß es auf GA-Nachfrage. „Weiterhin ist die neue Lösung schlanker“ und komme ohne Eingriffe auf private Grundstücke aus, so ein Bahnsprecher.

Das klingt alles noch etwas unkonkret, aber in weiteren Details will sich die Bahn noch nicht äußern. „Das ist ein kompliziertes rechtliches Verfahren“, beschreibt der Bahnsprecher. Mehr darüber wird auf einer Bürgerversammlung zu erfahren sein, mit der die Bahn im zweiten Quartal 2016 die für das Verfahren notwendige Beteiligung der Öffentlichkeit durchführen will. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Mit den Ergebnissen dieser Veranstaltung soll anschließend ein neues Planfeststellungsverfahren beantragt werden, zeitlich soll das bisher laufende Planfeststellungsverfahren zurückgezogen werden.

Endlos lange Planverfahren

Wer weiß, wie lange solche Verfahren dauern, weiß auch, dass hier noch Jahre ins Land gehen werden, bis Baumaßnahmen oder eine Schließung des Bahnübergangs akut werden. Der frühere Bezirksbürgermeister Gerhard Lorth hatte in seiner aktiven Zeit stets mit ironischem Augenzwinkern gesagt: „Über die Planfeststellungsverfahren in Deutschland versterben ganze Politikergenerationen.“ Gleichwohl sind die Hardtberger Politiker in Aufregung, denn über allem schwebt die Schließung des Bahnübergangs.

Und: Die Stadt Bonn ist kein Straßenbaulastträger und ist deshalb gemäß Eisenbahnkreuzungsgesetz nicht am Verfahren beteiligt. „Es kann aber nicht nur die Frage der Baulast dafür ausschlaggebend sein“, hatte CDU-Fraktionschef Wolfgang Esser in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung bemängelt. „Das kann nur ein Kriterium sein, ein anderes sind die beiden Betriebe, die dort auf die Verkehrsanbindung angewiesen sind.“ SPD-Kollege Wolfgang Groß fragt sich, ob für das neue Verfahren jetzt eine neue und unabhängige Verkehrszählung her müsse. Die alte hatte die Bahn durchgeführt, was für Groß ein „kleines Geschmäckle“ hat.

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