Bücherei St. Laurentius Besucher feiern die Wiedereröffnung nach der Renovierung

LESSENICH · Mehr Platz hat die katholische öffentliche Bücherei in Lessenich nach der Renovierung nicht, auch nicht mehr Bücher. Im Gegenteil: Man musste sogar von rund 10.500 Medien auf 8000 runtergehen, sagte Renate Güsgen, die die Bücherei an der Laurentiuskirche mit Gabriele Göbel leitet. Das habe allerdings keine Platzgründe, sondern sei Vorgabe des Erzbistums gewesen.

 Das Team um Renate Güsgen (sitzend) bei der Eröffnung der Bücherei.

Das Team um Renate Güsgen (sitzend) bei der Eröffnung der Bücherei.

Foto: Stefan Knopp

Dafür sieht jetzt alles ein bisschen anders aus: Neue Regale, neuer Tisch an der Ausleihe, alles schmuck und ordentlich. Am Samstag wurde die Wiedereröffnung mit einem kleinen Empfang gefeiert. Seit dem Sommer war die Bücherei wegen Renovierung geschlossen, aber schon einige Jahre zuvor hatten Güsgen und Göbel mit der Suche nach geeignetem Mobiliar begonnen.

Dafür seien sie zu mehreren anderen Büchereien gefahren, um sich Regaltypen anzuschauen. Der Kinderbuchbereich ist weiterhin im unteren Bereich. Dort ist eine Bilderbuch-Lokomotive aus Holz neu dazu gekommen, ein hübscher Blickfang, und für Kinder genau das Richtige. Die Sachbücher sind jetzt im Erdgeschoss untergebracht.

Man hoffe, dass sie dort besser wahrgenommen werde, sagte Göbel. Dafür stehen die Jugendbücher jetzt im oberen Bereich mit der Schönen Literatur zusammen: "Auf diese Weise wollen wir die Jugendlichen an die Erwachsenenliteratur heranführen." Daneben habe sich gezeigt, dass Erwachsene auch oft zu Jugendromanen greifen.

Finanziert wurde die Renovierung zu einem Teil vom Erzbistum Köln, den Rest steuerte die Kirchengemeinde bei. Angelika Odenthal, Ansprechpartnerin für Büchereien im Erzbistum, gratulierte zur Wiedereröffnung und brachte unter anderem einen neuen Raben, "Fridolin", das Maskottchen der katholischen öffentlichen Büchereien, mit.

Sie sei neugierig gewesen, "was draus geworden ist", da sie auch in der letzten Planungsphase mitgewirkt habe. Die Bücherei besteht seit inzwischen 177 Jahren und wurde kurz nach Gründung des Carl-Borromäus-Vereins eröffnet. Es gab mehrere Umzüge in verschiedene Gebäude, bevor man 1981 das jetzige Gebäude bezog.

Zwischenzeitlich stand ihre Existenz auf der Kippe, doch konnte die Schließung abgewendet werden. Auch deshalb freute sich Pfarrer Hermann Bartsch von der Laurentiuskirche, dass die Bücherei wieder geöffnet hat, und nahm Bezug auf das Datum, an dem die Eröffnung gefeiert wurde: Wenn die Bücherei dazu beitragen könne, dass sich Ereignisse wie die Pogromnacht nicht wiederholen und es im Land demokratisch zugeht, dann sei viel gewonnen.

Jetzt läuft die Ausleihe wieder wie gewohnt. Am Sonntag wurde in der Bücherei außerdem die Buchausstellung eröffnet. Die findet normalerweise im Kapitelsaal ihren Platz, wurde aber verlegt, weil dort die Pfarrgemeinderatswahlen durchgeführt wurden. Künftig könnte es laut Göbel mehr Aktionen für Kinder geben. Güsgen hofft, noch junge Mitarbeiter zu finden: Man suche vor allem Jugendliche, die bereit sind, sich ehrenamtlich in der Bücherei zu betätigen.

Info: Die Bücherei an der Roncalli-straße 27 hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 16.30 bis 18 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Sie ist unter der Rufnummer 0228/ 6440286 zu erreichen.

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