Weihnachten bei den Luthers Besonderes Krippenspiel in Duisdorfer Johanniskirche

Duisdorf · In der Johnaniskirche bereiten sich Kinder auf ein besonderes Krippenspiel vor. Pfarrerin Dagmar Gruß sucht noch Helfer und weitere Nebendarsteller.

 Weihnachten bei den Luthers: Am Tisch sitzen Paul und Lucie als Martin Luther und Katharina von Bora, dahinter stehen Rebecca, Johanna, Joshua, Sarah und Sophie (v.l.). Madlen im Rollstuhl singt als Engelchen ein Lied. FOTO: STEFAN KNOPP

Weihnachten bei den Luthers: Am Tisch sitzen Paul und Lucie als Martin Luther und Katharina von Bora, dahinter stehen Rebecca, Johanna, Joshua, Sarah und Sophie (v.l.). Madlen im Rollstuhl singt als Engelchen ein Lied. FOTO: STEFAN KNOPP

Foto: Stefan Knopp

„Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.“ Auf diese Erkenntnis folgt für Martin Luther die Frage: Was machen eigentlich seine eigenen Kinder? Die sind mit Freunden auf dem Jahrmarkt unterwegs, als ihnen die Idee kommt, für ihre Eltern heimlich ein Krippenspiel einzuüben. Lange können sie das aber nicht geheim halten. Was hält wohl ihr frommer Vater davon? Wer das erfahren will, sollte sich das mittelalterliche Krippenspiel mit dem Titel „Vom Himmel hoch, da kommt wer her?“ in der Johanniskirche nicht entgehen lassen.

Dort wird bereits fleißig geprobt. Die wichtigen Rollen sind vergeben: Paul (13), der mitunter ganz schön anspruchsvolle Textpassagen hat, spielt Martin Luther. Denn vieles, wie der Satz mit den Kindern, sind Originalzitate des Reformators. Lucie (12) verkörpert Katharina von Bora als seine Ehefrau und gutmütige Mutter.

Daneben sind weitere historische Rollen besetzt, etwa Philipp und Katharina Melanchthon samt Kindern sowie Luthers Patenkind Anna Cranach. Auch einige Studenten treten zwischendurch auf, die von den Konfirmanden gespielt werden. Eine besondere Rolle hat die kleine Madlen, die im Rollstuhl sitzt und als Engel ihr Stimmchen erklingen lässt: Sie singt „Vom Himmel hoch, da komm' ich her.“

Feuerspucker, Jongleure, Töpfer

Bei der Probe am Sonntag klang das schon ganz goldig. Die Darsteller sind noch nicht so weit, dass sie den ganzen Text auswendig können. Aber das, so Pfarrerin Dagmar Gruß von der Johanniskirchengemeinde, wird noch kommen.

Sie hat für das Krippenspiel Weihnachten des Jahres 1538 angesetzt und gestaltet das Krippenspiel entsprechend. Die Darsteller tragen Kostüme, die an die Kleidung aus jener Zeit erinnern und von Bärbel Goddon genäht wurden. Die Kulisse hat Sabine Gosebruch erstellt. Auf dem Jahrmarkt soll es Feuerspucker, Jongleure, Töpfer, Korbflechter, Bäcker, Schmuckverkäufer, Tänzer und andere geben, außerdem einen Ablassprediger. Der, mit dem sich Luther vorrangig angelegt hatte, war Johann Tetzel, der eigentlich 1519 starb – für dieses Krippenspiel ist das nicht so wichtig.

Für einige dieser Nebenrollen werden noch Darsteller gesucht, die zum Beispiel jonglieren können oder Handwerkerstände besetzen wollen. Ideal wäre, wenn man auch einen gewissen Hang zur mittelalterlichen Welt hat. Aber auch Schäfchendarsteller, Engelchen und sonstiges Volk wird noch gesucht. Auch Erwachsene, die beim Auf- und Abbau helfen, sind herzlich willkommen, sich bei den nächsten Proben einzufinden.

Die Termine dafür sind Sonntag, 17. Dezember, 13 Uhr, Donnerstag (Hauptprobe) und Freitag (Generalprobe), 21. und 22. Dezember jeweils ab 17 Uhr in der Johanniskirche, Bahnhofstraße 65. Aufgeführt wird das Krippenspiel am Samstag, 23. Dezember, ab 18 Uhr und am Sonntag, 24. Dezember beim Heiligabendgottesdienst ab 16 Uhr.

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