Berufsbildung Bonn/Rhein-Sieg Berufskolleg kürt seine besten Junggärtner

Duisdorf · Sie haben sich einem Wettbewerb gestellt: Florian Oster, Franziska von Marwick und Flora Hinzmann können die Region beim Bundeswettbewerb der Gartenbauer vertreten.

 Die drei Siegerteams des Berufswettbewerbs mit ihren Lehrern Jens Buchholz (von links), Silvia Krause und Schulleiter Dirk Thomas.

Die drei Siegerteams des Berufswettbewerbs mit ihren Lehrern Jens Buchholz (von links), Silvia Krause und Schulleiter Dirk Thomas.

Foto: Hermes

Etwas zaghaft steckt Schulleiter Dirk Thomas seine Hand durch das abgedeckte Loch eines rundum geschlossenen Kartons, um selber „mit allen Sinnen“ zu testen, was die jungen Gärtnerinnen und Gärtner des Duisdorfer Berufskollegs an einer von zehn Stationen des 30. Berufswettbewerbs erfahren sollten.

Nach kurzem Ertasten war klar, dass die Tülle einer Gießkanne des Rätsels Lösung war. Ziel des alle zwei Jahre stattfindenden Berufswettbewerbs, der von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) und dem Zentralverband Gartenbau (ZVG) unter Schirmherrschaft des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, ausgerichtet wird, ist es, fern von jedem Prüfungsdruck und Konkurrenzdenken, im Dreier-Team fachliche Fähigkeiten, Kreativität und Geschicklichkeit auszuprobieren und zu messen. Die erste Stufe des Berufswettbewerbs, in der ein Ortssieger ermittelt wird, soll auch die Möglichkeit eröffnen, Einblick in verschiedene Fachbereiche des Gartenbaus zu bekommen.

Florian Oster, Franziska von Marwick und Flora Hinzmann, die als Siegerteam aus dem Wettbewerbstag in Duisdorf hervorgingen, könnten sich nun durch eine ebenso erfolgreiche Platzierung auf Landesebene für den Bundesentscheid auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im September 2017 in Berlin qualifizieren.

Nach Ansicht ihrer Berufsschullehrer Silvia Krause und Jens Buchholz, die den Wettbewerb zusammen mit ihren Kollegen an dem Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises organisieren, hat das Team gute Chancen dafür. Sie wussten nicht nur Renaissancegärten von Barock- und asiatischen Gartenanlagen zu unterscheiden, sondern auch, dass man „Überraschungspflanzungen und heimliche Aussaaten im öffentlichen Bereich als Mittel des Protests und des zivilen Ungehorsams“ als „Guerilla Gardening“ bezeichnet.

An insgesamt zehn Stationen mussten die Wettbewerbsteilnehmer ihr Wissen und ihre Teamfähigkeit überprüfen. „Schmeckt märchenhaft!“ war auf einem Plakat der Auszubildenden zu lesen, mit dem sie sich für den Aufgabenbereich „Vermarktung und Präsentation“ den heimischen Feldsalat, auch als Rapunzel bekannt, ausgesucht hatten, um eine Idee auf Papier zu bringen, mit der sie ihre Produkte einer möglichen Kundschaft präsentieren könnten.

Natürlich spielten Arbeitssicherheit, Pflanzen- und Werkzeugkunde dabei genauso eine Rolle, wie das Herstellen einer dekorativen Pflanzung mit selbst gewählten Frühjahrsblühern und vorgegebenen Dekomaterialien zum Thema „Frühlingserwachen. „Es ist total spannend zu sehen, wie sich unsere Auszubildenden in den drei Jahren entwickeln“, freut sich Lehrer Buchholz über seine Schüler.

Und Azubi Max Peters (21), der im Garten- und Landschaftsbau arbeitet, ergänzt: „Es ist einfach super, wenn man am Abend sehen kann, was man tagsüber geschaffen hat.“ Auch wenn er nicht den ersten Platz des Wettbewerbs belegt hat, scheint er mit seiner Berufswahl bereits einen persönlichen Gewinn erzielt zu haben.

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