Querung zwischen Abfahrten Lengsdorf und Hardtberg Autobahnbrücke wird abgerissen

Duisdorf/Lengsdorf · Die Querung zwischen den Abfahrten Lengsdorf und Hardtberg muss dringend saniert werden. Ab Ende 2018 müssen Autofahrer auf der A 565 deshalb mit erheblichen Staus rechnen.

 Über diese Brücke an der Villemombler Straße verläuft die Autobahn A565. Das Bauwerk muss dringend erneuert werden.

Über diese Brücke an der Villemombler Straße verläuft die Autobahn A565. Das Bauwerk muss dringend erneuert werden.

Foto: Roland Kohls

Sie sieht noch völlig stabil aus, ist aber das genaue Gegenteil: Die Autobahnbrücke der A 565 zwischen den Abfahrten Lengsdorf und Hardtberg ist dringend erneuerungsbedürftig. Das Bauwerk, unter dem die Villemombler Straße verläuft, nahe der Agentur für Arbeit, soll Ende 2018 abgerissen und neu errichtet werden. Derzeit laufen bei den zuständigen Stellen des Landes bereits die Planungen auf Hochtouren.

„Die alte Spannbetonbrücke ist nach 50 Jahren marode“, bestätigte Thomas Krumschmidt, der als Projektleiter Brückenbau in der Autobahnniederlassung Krefeld beim Landesbetrieb Straßen NRW arbeitet. „Es wurden Spannungsrisskorrosionen im Stahl festgestellt“, so der Experte. Im schlimmsten Fall drohe bei einer solchen Diagnose das Zusammenbrechen eines Bauwerks.

Krumschmidt beruft sich auf ein wissenschaftliches Gutachten, das der Landesbetrieb anfertigen ließ. Dabei wurden Stücke der Brücke entnommen und auf ihre Dehnbarkeit geprüft. Das Ergebnis war niederschmetternd und löste sofortige Aktivitäten aus: „Wir müssen die Brücke zwar nicht sofort sperren, haben aber die Auflage bekommen, sie schnellstmöglich innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erneuern.“

Das Projekt landete deshalb auf der Prioritätenliste der Brückenbauer ganz oben. Das bedeutet auch, alle notwendigen Schritte zum Neubau, wozu auch Grunderwerbsverhandlungen und ein Bodengutachten gehören, werden parallel erledigt. Trotzdem wird es von der Detailplanung bis zur Vergabe der Bauarbeiten noch eineinhalb Jahre dauern. „Wir wollen Ende 2018 mit den Arbeiten zum Brückenneubau beginnen“, kündigte Krumschmidt an.

Besonders schwierig wird es, weil der Abriss und der Neubau unter laufendem Verkehr auf der stark befahrenen Autobahn 565 erfolgen müssen. „Das wird ganz sicher für Einschränkungen in Form von Staus für die Verkehrsteilnehmer sorgen“, warnt der Projektleiter schon mal vor. „Aber wenn die Fahrbahnen ganz gesperrt würden, wäre das noch schlimmer für den Verkehr.“

Nicht nur die Autofahrer auf der Autobahn werden davon betroffen sein. Auch für den Verkehr im Stadtbezirk Hardtberg wird es Einschränkungen geben müssen, wenn die Villemombler Straße zumindest zeitweise nicht mehr zwischen Duisdorf und Lengsdorf befahrbar sein wird.

Und das wird schließlich eine Baumaßnahme sein, die für lange Zeit ihre Auswirkungen hat. Denn die reine Bauzeit ab Ende 2018 ist auf eineinhalb bis zwei Jahre terminiert. Die Kosten werden mit 2,5 bis drei Millionen Euro angesetzt. Dafür wird danach die Brücke etwas breiter werden, nämlich 36 statt 32 Meter, was besonders den Nutzern der Autobahn zugute kommt: Denn dann erst ist an dieser Stelle auch eine dreistreifige Fahrbahnführung pro Richtung möglich.

Technisch werden die Arbeiten so geplant, dass zuerst eine Brückenseite abgerissen und neu gebaut wird und danach die andere. Der Verkehr wird dann für diese Zeit jeweils auf die eine und später auf die andere Seite der Autobahn geführt, was zu einem Flaschenhals für den Verkehr führen wird.

Warum die Autobahnbrücke nach 50 Jahren so langsam ihren Dienst versagt, weiß Thomas Krumschmidt auch: „Vor 50 Jahren hat noch keiner mit so starkem Lkw-Verkehr und dem höheren Gewicht der Lastwagen gerechnet, die wir jetzt haben.“ Das habe über die Jahre zu einer höheren Beanspruchung der Straßen geführt.

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