Grünes C Aus für das Beton-Ungetüm im Meßdorfer Feld

DUISDORF/ENDENICH · Die Protestaktion mit den Pappkartons am vergangenen Wochenende gab am Ende wohl nur noch den letzten Ausschlag. Ansonsten konnte die Bürgerinitiative für die Erhaltung des Meßdorfer Feldes wohl mit ihrer Beharrlichkeit und guten Argumenten überzeugen.

Nun hat sie es also geschafft: Die geplante Station des Grünen C aus Beton im Meßdorfer Feld ist vom Tisch.

Einstimmig sprach sich die Bezirksvertretung Bonn am Dienstagabend gegen den Bau der 2,70 Meter hohen und vier Meter breiten Betonstele am Steinweg aus. Am Samstag hatte die Initiative mit Kartons mal gezeigt, wie das Ungetüm ausgesehen hätte. Zu dem gehört im Übrigen auch ein Dach, wie es nahe der Mondorfer Fähre in Graurheindorf bereits zu sehen ist und demnächst auch in Buschdorf.

"Ein Betonklotz im Grünen passt nicht", sagte in der Bezirksvertretung Lisa Krane, die den Bürgerantrag der Initiative erläuterte. Auf dem Feld seien fremde Menschen miteinander ins Gespräch gekommen, um ihren Unmut über die Planungen für das Grüne C zu äußern. Durch die Wand würde das Landschaftsbild verschandelt. Gehölze seien in Ordnung, Beton aber nicht. Krane hat auch kein Verständnis dafür, Fahrradständer aufzustellen.

"Wer will denn mitten auf dem Feld sein Rad abstellen?" Das Grüne C wurde als Projekt der Regionale 2010 ins Leben gerufen, um die vielfältigen Freiräume der Region langfristig zu sichern, miteinander zu verknüpfen und zu entwickeln. Dafür haben sich die Städte und Gemeinden Alfter, Bonn, Bornheim, Niederkassel, Sankt Augustin und Troisdorf zusammengetan. Das Projekt ist in Deutschland einzigartig und wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union gefördert.

Nach anfänglicher Zustimmung fürs Grüne C ist Herbert Spoelgen (SPD) zunehmend skeptischer geworden, wie er in der Sitzung am Dienstag sagte. "Es geht nicht, dass hier eine Art Zwangsbeglückung stattfindet", sagte er im Sinne der Bürger. "Hier in Beton zu investieren, ist Geldverschwendung", meinte Elmar Conrads-Hassel (FDP). Die Grünen betonten noch einmal, dass die Wand sicher schnell mit Graffiti beschmiert wäre, Gitti Götz (Linke) sieht keinen Nutzwert. "Die Idee war gut, die Ausführung nicht so", so Arno Hospes (CDU). "Wir haben schon so einige Narreteien hinter uns", sagte Peter Kern vom Bürger Bund.

Ein Mitarbeiter der Stadt empfahl nun, dass es trotzdem eine Station geben soll, die aber mit Pflanzen gestaltet werden könnte: "Damit die Förderung nicht wegfällt." Nun soll eine entsprechende Vorlage erarbeitet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort