Interview mit Bruno Euskirchen Alte Feuerwehrhalle wird zum Ausweichquartier

Hardtberg · Kaum etwas passiert in Lessenich und Meßdorf, ohne dass Ortsausschussvorsitzender Bruno Euskirchen mitmischt. Im GA-Interview spricht er über das letzte Jahr und aktuelle Themen.

Wie fassen Sie das Jahr 2015 zusammen?
Bruno Euskirchen: Im letzten Jahr haben wir zum ersten Mal am Vatertag vor der Feuerwehrhalle das Familienfest ausgerichtet. Das wurde früher von der Feuerwehr veranstaltet. Man muss sagen, das ist sehr gut eingeschlagen. Die Beteiligung beim Volkstrauertag ist einfach Mangelware, das finde ich schlimm. Und dann noch das weihnachtliche Konzert, das wir veranstaltet haben, mit 26 Besuchern. Man hofft ja immer, dass man Gewinn macht. Wir haben 100 Euro dabei getan, das muss man aber auch mal verkraften können.

Und dann ist da noch die Kirmes.
Euskirchen: Die Kirmes ist bis auf die Zusage der Schausteller gut gelaufen. Es ist immer dasselbe Spektakel: Sie sagen, sie kommen, und kommen dann doch nicht. Aber sie halten auch nicht so viel davon, einen Vertrag zu machen. Und als Schlusspunkt kam dann noch der Tod von Daniela Büttgenbach, Vorsitzende des Damenkomitees, am Kirmesmontag. Sie war wirklich überall zu finden. Sie fehlt an allen Ecken und Enden.

Wird die Kirmes jetzt wieder vier Tage dauern?
Euskirchen: Da haben wir schon drüber gesprochen. Mich stört der Montag, das ist ein toter Tag. Für drei, vier Stunden zahlt man die Musik, die Leute kommen noch, um die letzten Bons zu vertrinken, und warten auf die Verlosung. Die kann man auch am Sonntag am späten Nachmittag machen.

Wie geht es mit der alten Feuerwehrhalle weiter?
Euskirchen: Den Nutzungsvertrag gibt es, aber er ist auf unbefristete Zeit und schnell kündbar. Hier müssen jeden Monat 300 Euro auf den Tisch geblättert werden, die wir von einem Spender bekommen. Der zahlt für die oberen Stockwerke noch die Heizung mit. Und wenn wir jetzt hier weiterrenovieren: Was ist denn, wenn die Stadt dann sagt, wir haben mit dem Haus etwas anderes vor? Ich werde einen Teufel tun, wenn ich nicht weiß, dass wir die nächsten zehn oder 15 Jahre hier das Haus kostenlos nutzen dürfen.

Wer nutzt denn die Halle?
Euskirchen: Sie wird genutzt von den Sternen. Die waren im Helmholtz-Gymnasium, aber da ist jetzt kein Platz mehr. Schwarz-Rot Endenich kommt nicht mehr in die Turnhalle in Endenich rein. Die machen auch hier ihre Leibesübungen. Die Koronarsportgruppe des Fußballvereins musste aus dem Schieffelingsweg raus, die machen auch hier ihre Übungen. Und so unterstützen wir in dem Sinne auch die Flüchtlingsarbeit, indem wir andere Aktivitäten ermöglichen.

Was passiert sonst noch in Lessenich und Meßdorf?
Euskirchen: Jetzt hat die nächste Kneipe zugemacht, und zwar die Halbzeit am Soccercenter. Die Halle selber ist offen und wird gut angenommen. Was das Neubaugebiet angeht: Wir haben viel erreicht mit den Bürgern, auch für die Fledermaus, dass die Bäume bleiben, keine Baustellenzufahrt über die Wiltbergstraße. Der Margaretenplatz in Meßdorf sieht schon seit Monaten schlimm aus. Wir haben beschlossen, dass wir nicht tätig werden, damit die Leute sehen, wie das Amt für Stadtgrün arbeitet. Die hatten jetzt Zeit genug, die Blätter schon mal wegzumachen oder das alte Zeug rauszurupfen.

Findet zurzeit eine Ver- oder Entstädterung statt?
Euskirchen: Zurzeit eine Entstädterung. Es ist leider so, dass die Leute, die hier wohnen, sich mit Lessenich und Meßdorf nicht so identifizieren können oder wollen. Die gehen tagsüber arbeiten und kommen hier nur hin, um zu schlafen. Ich wünsche mir einfach, dass die Bevölkerung viel mehr hilft. Es ist aber schon ein bisschen besser geworden.

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