Wettkampf um Bonner Sommerpokal 470 Paare beim Tanzturnier in der Hardtberghalle

Brüser Berg · 470 Paare nahmen am Wettkampf um den Bonner Sommerpokal teil. Er wurde bereits zum 22. Mal von den Vereinen Tanzsportclub Royal und Blau-Gold Rondo veranstaltet.

 Mit viel Schwung, Eleganz und Begeisterung für den Tanzsport kämpfen die Teilnehmer in der Hardtberghalle um den Sommerpokal 2018.

Mit viel Schwung, Eleganz und Begeisterung für den Tanzsport kämpfen die Teilnehmer in der Hardtberghalle um den Sommerpokal 2018.

Foto: Stefan Knopp

Man lernt ja immer noch mal etwas Neues kennen. Magnetschmuck zum Beispiel, der nicht einfach nur hübsch aussehen soll. „Das Blut wird fließfähiger“, behauptete Ulrike Burghaus, die diesen Schmuck mit Henriette Lochner am Wochenende im Foyer der Hardtberghalle präsentierte. Dafür brauche er nur Hautkontakt, dann beeinflusse er den Eisenanteil im Blut. „Das gibt mehr Kraft, Ausdauer und Energie“, meinte sie. Zum Beispiel auch beim Tanzen, denn darum ging es in der Mehrzweckhalle in erster Linie.

Zum 22. Mal wurde dort um den „Bonner Sommerpokal“ getanzt. Das Turnier soll eigentlich jährlich stattfinden, aber in den vergangenen beiden Jahren fiel es aus: 2016, weil die Halle als Flüchtlingsunterkunft gebraucht wurde, 2017 mangelte es dem Hauptveranstalter, dem Bonner Tanzsportclub Royal, an Helfern. „Das ist ja schon ein großer logistischer Aufwand“, sagte Hans-Jürgen Grosse, zweiter Vorsitzender des TSC Royal. Seit Jahren arbeitet dieser eher kleine Club mit dem deutlich mitgliederstärkeren TSC Blau-Gold Rondo zusammen. In diesem Jahr konnte man also endlich wieder gemeinsam das Turnier ausschreiben, und zwar bundesweit.

Die von der Actimonda Krankenkasse gesponserte Veranstaltung ist laut Grosse eins der größten Turniere für Standard- und Lateinamerikanischen Tanz in Deutschland. 470 Tanzpaare, auch einige aus Österreich und der Schweiz, hatten sich in diesem Jahr angemeldet. Darunter Silvia Neu und Achim Specker vom TSC Villingen-Schwenningen, die aus dem Schwarzwald angereist waren. Sie tanzten an beiden Tagen – sonst hätte sich der lange Weg nicht gelohnt, sagten sie.

Auch Neulinge sind dabei

„Wir sind eigentlich Neulinge“, so Specker. Seit 2017 tanzen sie bei Turnieren. Vorher hatten sie dieser Leidenschaft in einer Tanzschule gefrönt, „aber dort wird weniger Wert auf Technik gelegt“. Sie wollten sich technisch verbessern, meldeten sich beim TSC an und erwarben die Turnierlizenz des deutschen Tanzsportverbands. Sie waren ein wenig überrascht davon, dass ihre Kategorie, Senioren II D Standard, so dünn besetzt war: Am Samstag kamen alle drei Teilnehmer aufs Treppchen, Nummer 105 auf den dritten Platz. Am Sonntag machten sie den zweiten Platz von fünf Teilnehmerpaaren.

Denn es gibt nicht einen Gewinner des ganzen Turniers, sondern in jeder der vielen Kategorien, von I S Standard bei den Senioren bis III C Latein in der Hauptgruppe von 18 bis 28 Jahren. Die Juroren bewerteten mit scharfen Augen Schrittgenauigkeit, Rhythmusgefühl, Technik, Ausdruck und Eleganz.

Andere Technikern beim Turniersport

Am Samstag konnte Christina Retterath vom TSC Royal mit ihrem Tanzpartner Christian Bergeest überzeugen: In der Hauptgruppe C Latein kam sie auf den ersten Platz. Sie wolle Tanzen nicht nur als Hobby betreiben, sagte sie. „Man hat beim Turniersport andere Techniken.“ Da könne man sich auch von anderen Paaren etwas abschauen. Außerdem schätze sie die Atmosphäre. Man tanze zwar gegeneinander, es sei aber auch ein schönes Miteinander. Einige Tanzpaare hatten Fans mitgebracht, ansonsten war auf den Rängen nicht viel los.

In der Halle wurden auf vier Tanzflächen die Hüften geschwungen und die Ballkleider zum Wallen gebracht. Zur Not konnte man sich auch im Foyer einkleiden, denn dort gab es nicht nur Magnetschmuck. An einem der Stände, an denen Kleider präsentiert wurden, erwartete die Gäste ein bekanntes Gesicht: Die Bonner Designerin Katia Convents kleidet sonst die Tanzpaare bei der RTL-Show „Let's dance“ ein, aber da sie ihr Atelier ebenfalls auf dem Brüser Berg hat, stellte sie einige ihrer Kleider aus. Außerdem ist sie Mitglied beim TSC Rondo. Vor Jahren habe sie auch professionell getanzt, das helfe beim Entwerfen der Kleider, sagte sie. „Dann weiß man, wie man nähen soll und wie die Kleider wirken.“

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