Telekom Dome in Bonn 4500 Besucher erlebten Mario Barth mit seinem neuen Programm

BONN · Innerhalb weniger Tagen war der Auftritt von Mario Barth im Telekom Dome ausverkauft. Wie fast jede seiner Vorstellung - ob in Düsseldorf, Berlin oder Dresden. In Bonn war Barth seit zehn Jahren nicht mehr. 4500 Besucher schauten am Samstagabend sein aktuelles Programm "Männer sind schuld, sagen die Frauen". Die meisten waren Pärchen.

 So kennt man ihn: Auf der Bühne im Telekom Dome ist Comedian Mario Barth in seinem Element.

So kennt man ihn: Auf der Bühne im Telekom Dome ist Comedian Mario Barth in seinem Element.

Foto: Nicolas Ottersbach

Obwohl es bei seinen "Kennste, Kennste"-Gags meist um Alltagskonflikte zwischen Mann und Frau geht, scheint das Thema nicht an Anziehungskraft verloren zu haben. "Jeder kennt die Situationen, die Barth beschreibt, auch wenn sie überspitzt sind", sagte Thomas Bauermeister, der mit Tochter und Schwiegersohn gekommen war.

Zum Beispiel, wie Frauen es schaffen, andere für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen. Für diese Szene reichte Barth ein Stein und sein Auto, mit dem seine Freundin beim Rückwärtsfahren kollidiert war. Nachdem sie den Wagen so nah an der Wand geparkt hatte, dass Barth keine Chance hatte, den Blechschaden zu begutachten, fluchte sie über denjenigen, der den "kleinen Hinkelstein" an diese "heimtückische" Stelle gelegt habe. Der Telekom Dome, den Barth sofort "Telekondom" taufte, tobte.

Und: Barth stellte sich absurde Fragen, auf die man nie käme. Oder wer hat sich schon einmal gefragt, aus welchem Grund die einzige einbeinige Taube an keinem Bahnhof fehlen darf? Für Barth eine klare Sache, die die "Spatzen von den Dächern pfeifen": mafiöse Strukturen. Irgendwo in Deutschland sitze eine dicke, patenhafte schwarze Taube, die vielmehr eine "Pute" sei. Wer ihr nicht gehorche, bekomme ein Bein abgehackt. So einfach ist das.

"Man hat einfach die Garantie zu lachen, auch wenn das Programm überall gleich ist", sagten Jessica Till und Lukas Steinmüller aus Gießen. Und das war ihnen viel wert. 170 statt 70 Euro zahlten sie für zwei Karten bei Ebay. Um die besten Plätze zu bekommen, waren sie schon zweieinhalb Stunden früher da.

"Bei Barth gilt immer freie Platzwahl", erklärt Heiko Neumann vom Management. Dadurch versuche man, den Schwarzmarkt einzudämmen und jedem Besucher dieselbe Chance auf einen guten Platz zu bieten. Das hat aber einen Nachteil, den viele Besucher im Telekom Dome bemängelten.

Sie mussten stehen, obwohl sie Sitzplatzkarten gekauft hatten. Zwar blieben einzelne Sitze in den langen Reihen frei, doch die hätten Paare- und Gruppen auseinander gerissen. So wie Karsten Voormann und Johanna Wiedhof aus Düsseldorf. Eine halbe Stunde vor Beginn kamen sie an und mussten stehen. "Das Programm ist super, aber diese Organisation sorgt für viel Frust."

Einer profitierte am Ende vom Sitzplatzdilemma und sorgte für den Lacher des Abends: der zehnjährige Jan aus Bad Godesberg. Als einige Besucher aus der ersten Reihe bei der Zugabe die Halle verließen, um dem Verkehrschaos zu entgehen, rannte er die Tribüne hinunter und setzte sich nach vorn.

Das blieb bei Mario Barth nicht unbemerkt: Er bot dem Jungen an, sich zu ihm auf die Bühne zu setzen. Der winkte dankend ab. Stattdessen schenkte Barth ihm eine seiner halb vollen Trinkflaschen. Und Jan genoss die Zugabe.

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