Afrikanisches Musikmärchen „Mopaya“ feiert Bonn-Premiere

Duisdorf/Lengsdorf · Der Pamoja-Chor singt afrikanische Lieder und führt am Sonntag, 18. Juni, in Lengsdorf ein Musikmärchen auf, komponiert vom kongolesischen Chorleiter Michel Sanya Mutambala.

 Afrikanische Lebensfreude: Der Chor Pamoja probt unter der Leitung des kongolesischen Chorleiters Michel Sanya Mutambala.

Afrikanische Lebensfreude: Der Chor Pamoja probt unter der Leitung des kongolesischen Chorleiters Michel Sanya Mutambala.

Foto: Barbara Frommann

„Sisini salama, sisini salama“ singen die 16 Frauen und fünf Männer immer wieder, tanzen im Kreis und klatschen in die Hände. Der kongolesische Chorleiter Michel Sanya Mutambala bewegt sich mit leichten Drehungen in der Kreismitte und spielt eine sanfte Gitarre. Ablam Benjamin Akoutou schlägt mit den Händen auf eine Djembe (tragbare Trommel aus dem Kongo), deren tiefe Töne den sich ständig bewegenden Chor in Schwingung bringen.

„Sisini salama“ ist Kishuaeli und bedeutet „es geht mir gut“. Dass es den singend und tanzend kreisenden Sängerinnen und Sängern zu den afrikanischen Rhythmen und Klängen gut geht, ist deutlich spürbar, die Lebensfreude geradezu ansteckend und inspirierend. Wir sind zu Gast bei der Probe des Chores „Pamoja“ (Kisuaheli für „gemeinsam“) im Gemeindehaus der evangelischen Johanniskirche in Duisdorf.

Der vor sieben Jahren von Michel Sanya Mutambala gegründete deutsch-afrikanische Chor singt Lieder aus ganz Afrika in Kisuaheli, Zulu und Lingala mit viel Rhythmus und Trommelbegleitung. „Die traditionellen und modernen Chorlieder vermitteln Lebensfreude, Spontaneität und Gemeinschaft. Ziel unseres Chores ist es, andere Menschen an der Lebensfreude afrikanischer Musik teilhaben zu lassen“, erläutert Mutambala, der mit einigen Chormitgliedern bereits zweimal in seiner kongolesischen Heimat war.

In einigen Wochen geht es zum dritten Mal in den Kongo, wo 18 der zurzeit 30 Mitglieder auch mit anderen Chören auftreten werden. Doch jetzt wird erst einmal intensiv geprobt für die Aufführung des von Mutambala geschriebenen musikalischen Märchens „Mopaya. Das fremde Stinktier“. In einem Dorf in Afrika leben alle Tiere friedlich miteinander, bis eine Seuche das Dorf heimsucht. Dazu taucht auch noch ein fremdes Stinktier auf, das von allen feindselig abgelehnt wird. Nur eine kleine Schildkröte aus dem verseuchten Dorf begegnet dem Neuankömmling mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft – und wird dafür von dem Stinktier mit Kräutern geheilt und vor dem sicheren Tod bewahrt. Der Bonner Chor hat das musikalische Märchen gegen Fremdenhass bereits in Asbach, Leverkusen und Meckenheim aufgeführt. Am Sonntag, 18. Juni, findet in Lengsdorf die Bonn-Premiere statt.

„Die bisherigen Aufführungen haben unglaublichen Spaß gemacht. Afrikanische Lieder klingen viel besser als deutsche, schon wegen der vielen Vokale“, sagt Lara Franke, mit 19 Jahren jüngste Sängerin im Chor.

Für die 76-jährige Helga Wacker ist das Singen im Pamoja-Chor der reinste Jungbrunnen: „Ich habe früher viele Jahre im Kirchenchor gesungen. Da musste man immer steif stehen, bis einem der Rücken weh tat. Hier kann man sich die ganze Zeit bewegen, da ist viel mehr Leben drin.“ Auch für Renate Linnhoff und Welf Dickfeld ist das Singen und Tanzen afrikanischer Lieder „Lebensfreude pur“.

Das musikalische Märchen „Mopaya“ wird am Sonntag, 18. Juni, um 18 Uhr im Bürger- und Vereinshaus Lengsdorf aufgeführt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Chorprobe ist immer donnerstags um 19.30 Uhr in der Johanniskirche. Neue Sängerinnen und Sänger sind willkommen.

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