Ippendorf Universitätsklinikum an Diplomatenschule interessiert

VENUSBERG · Das Universitätsklinikum hat bestätigt, dass es Interesse an der früheren Diplomatenschule in Ippendorf hat, um dort die Uni-Krankenpflegeschule unterzubringen.

 Seit gut acht Jahren steht die Diplomatenschule leer.

Seit gut acht Jahren steht die Diplomatenschule leer.

Foto: Volker Lannert

"Das Gebäude wäre ideal", sagte Andreas Hoeft, stellvertretender ärztlicher Direktor beim Klinikum, jetzt bei einem CDU-Bürgergespräch am Gudenauer Weg. "Es ist, als wäre es für uns gebaut."

Das Interesse der Uni hat mehrere Gründe: Einerseits ist der Umfang der erlaubten Baumasse im Klinikum ausgeschöpft, so dass für weitere Neubauten erst Altbauten abgerissen werden müssten. Und die einzige Chance, die Krankenpflegeschule ortsnah unterzubringen, sei, sie in die Diplomatenschule zu verlagern.

Doch die Zeit drängt. Die Uni hat die Auflage, ihr altes Wohnheim bis Mitte/Ende 2016 abzureißen. "Das ist zeitlich eng, aber Experten könnten die Diplomatenschule in einem Jahr sanieren", so Hoeft. Der springende Punkt dabei ist allerdings die Frage der festgestellten Schadstoffe: Ein entsprechendes Gutachten steht noch aus, doch auch das schreckt die Uni nicht.

"Früher wären die Schadstoffe das Todesurteil für eine weitere Nutzung gewesen, aber heute könnte man das eventuell rausholen", hofft Hoeft. Ansonsten seien die Voraussetzungen fast ideal. Zwar seien die Appartements sehr klein, aber es gebe viele Multifunktionsräume und wenig Sanierungsstau, auch die Heizung und die Elektrik im Gebäude seien in Ordnung.

Die Bürger hörten es mit Wohlwollen, denn sie plädieren für eine weitere Nutzung des Geländes als Schulungseinrichtung - wie auch die örtliche CDU und die Universität selbst. Die Anwohner lehnen eine Änderung des Bebauungsplanes hin zu einer Wohnnutzung ab. Und eine weitere Erschließung des Geländes über den Höhenweg komme für sie nicht in Frage.

Dass Investoren das 20 000 Quadratmeter große Areal schon für Wohnungsbau in den Fokus genommen haben, berichtete eine Anwohnerin. "Bei mir stand schon ein Investor plötzlich im Garten". Doch Ratsherr Martin Berg korrigierte: "Es gibt noch keinen Investor, das kann höchstens ein Interessent gewesen sein." Doch für die wird es nicht nur wegen des politischen Willens schwierig, an das Filetgrundstück zu kommen. Allein ein Abriss der gesicherten Altgebäude würde wohl 2,5 Millionen Euro kosten, sagte Hoeft.

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