Kopfbuchenwald an der Waldau Neuer Holzsteg im Gespensterwald

VENUSBERG · Es wird nicht mehr lange dauern, bis der neue Holzsteg in den Kopfbuchenwald an der Waldau gebaut wird. Wie berichtet, soll jeder dann die rund 120 Jahre alten Bäume mit bester Aussicht beobachten können.

 Der direkt an den Buchen vorbeilaufende Weg soll zurückgebaut werden.

Der direkt an den Buchen vorbeilaufende Weg soll zurückgebaut werden.

Foto: Roland Kohls

Geplant ist aber auch, dafür einen Weg zurückzubauen. Nach dem Landschaftsbeirat und Bonner Umweltausschuss sollen darüber die Politiker der zuständigen Bezirksvertretung Bonn in der Sitzung am 1. Dezember entscheiden.

Von der Plattform nahe dem Wildschweingehege aus kommen die Gespensterbuchen - so werden sie wegen ihrer Form und Verästelungen gern genannt - besonders gut zur Geltung, vor allem, wenn es etwas neblig ist. Doch wer da steht, dem kann auch nichts passieren: Denn gern klettern Kinder in die Äste, die wegen ihres hohen Alters leicht brechen können. Der vom Steg aus zu sehende Weg lädt förmlich dazu ein, was sich durch seinen Wegfall nun ändern soll.

[Der Steg]Die Mitarbeiter der Stadtförsterei wollen ihn nun zurückbauen, "so dass sich hier die standortgerechte Krautschicht am Waldboden wieder bilden kann", heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Die Bäume müssten dann aus Verkehrssicherheitsgründen nicht gefällt werden. Nahe des Bohlenwegs sollen später einige Buchen beispielhaft in einer Höhe von zwei bis zweieinhalb Metern geschneitelt beziehungsweise geköpft werden. "Damit wird an dieser Stelle ein Ausschnitt historischer Waldnutzungen exemplarisch erhalten", so die Stadt.

Die Kopfbuchen sind während der Industrialisierung entstanden. Damals habe es einen Bedarf an Weidefläche und Brennholz gegeben, sagt David Baier vom Amt für Stadtgrün. Das Vieh fraß die unteren kleinen Äste. Alle zehn bis 15 Jahre wurden die Bäume gekappt, um Holz zu ernten. Sie schlugen erneut aus, was zur heutigen "Struwwelpeter"-Frisur führte.

Wenn es den Weg nun nicht mehr gibt, gebe es genügend andere, teilt die Verwaltung mit. Denn das Wegenetz im Umfeld sei recht engmaschig, sodass niemand große Umwege gehen müsse. Die verbleibenden Routen sollen eine neue Oberfläche erhalten, die ihrer gestiegenen Bedeutung gerecht werden. Geld für alles sei auch da, und zwar im Topf der laufenden Waldbewirtschaftung.

Gestern teilte die Stadt auf Anfrage mit, dass der Auftrag für den Bohlensteg erteilt sei und die Fertigung im Werk bereits begonnen habe. "Die Montage wird Mitte November beginnen", sagt Marc Hoffmann, Vizesprecher der Stadt.

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