Sperrungen durch Fällarbeiten Im Kottenforst wird jetzt das Holz geerntet

VENUSBERG · Den Spaziergängern im Kottenforst dringen derzeit ungewohnte Geräusche ans Ohr. Im Wald wird gesägt, denn die Holzernte ist in vollem Gange. Die Ruhe ist vorbei.

Wie die Stadt mitteilt, sind die Mitarbeiter der Stadtförsterei momentan mit der Holzernte im Bonner Stadtwald beschäftigt. Betroffen ist ein rund 30 Hektar großes Waldstück auf dem Venusberg, das an die Dottendorfer Allee angrenzt und sich von dort in Richtung Süden erstreckt. Die Dottendorfer Allee ist der Waldweg, der vom Ippendorfer Altenheim zur Waldau und am Wildgatter vorbei führt.

Da die Arbeiten nicht ganz ungefährlich sind, hat die Stadt die entsprechenden Wege, an denen gesägt und die Stämme abtransportiert werden, zeitweise gesperrt und dazu großformatige Transparente aufgehängt - zur Sicherheit der Waldbesucher. Die Stadtförsterei bittet Spaziergänger, Jogger und Radfahrer eindringlich darum, die Sperrungen zu beachten, da von fallenden Bäumen oder schweren Maschinen im Wald Lebensgefahr ausgehen kann. Im kommenden Frühjahr werden die Waldwege wieder hergerichtet, da sich Spuren bei der Holzernte nicht vermeiden lassen, kündigte die Stadt .

Die Fällungen des Nadelholzes haben bereits vor vier Wochen begonnen, und die Stadtförsterei wird voraussichtlich noch weitere vier Wochen benötigen. Mitte Dezember werden die Arbeiten voraussichtlich beendet sein, teilte das Presseamt mit.

Unter die Säge kommen schwerpunktmäßig Nadelbäume wie Kiefern, Lärchen und Fichten. Es fallen aber auch Laubbäume an, die die Waldarbeiter in einem zweiten Durchforstungsschritt gesondert fällen.

Da solche Abholzaktionen von Bürgern oft kritisch gesehen werden, teilt die Stadt mit: Die Fällung der einzelnen Stämme sei notwendig, um den verbleibenden Bäumen und der Naturverjüngung beziehungsweise der zweiten Baumschicht Licht zu verschaffen. So könnten mehrschichtige, strukturierte Wälder entstehen. Denn ein wichtiges forstliches Ziel sei es, den Bonner Stadtwald in stabile Mischwälder mit einem hohen Laubholzanteil umzuwandeln, der auch für eine mögliche zukünftige Klimaerwärmung gewappnet ist.

Die gefällten Bäume werden an markierte Rückegassen - damit werden Maschinenwege im Wald bezeichnet - vorgeliefert. Hier kommt dann voraussichtlich ab 4. Dezember ein so genannter Harvester (engl.: Ernter) zum Einsatz. Diese Maschine mit ausladendem Kran und einer Zange wird die Bäume in einem Arbeitsgang entasten und einschneiden. Im Anschluss wird ein Tragrückeschlepper, ein so genannter Forwarder, die Abschnitte laden und an die Waldstraße legen. Von dort transportieren Laster das Holz zum Sägewerk.

Durch die Rückegassen wird die Belastung für den Waldboden durch schweres Gerät so gering wie möglich gehalten, so die Stadt. Denn durch jedes Befahren des Waldbodens werde dieser verdichtet. Dadurch lasse die Wasserspeicherfähigkeit nach, die Bodendurchlüftung gehe verloren und feine Wurzeln könnten durch den Druck abreißen. Die Gassenabstände betragen 40 bis 50 Meter, so werde der Boden geschont.

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