Gesperrter Waldweg Baumstämme blockieren den Durchgang an der Waldau

VENUSBERG · Erneut gibt es Ärger um gesperrte Waldwege an der Waldau: Gerade erst hat die Bezirksvertretung Bonn den Plänen zur Sperrung zweier Waldwege des Stadtförsters Sebastian Korintenberg einstimmig eine Absage erteilt, da ist schon wieder ein Waldweg gesperrt.

"Mit Baumstämmen verrammelt, so dass keiner mehr durchkommt", sagt der CDU-Bezirksverordnete Wolfgang Minnich. Das grenze an ein Possenspiel, meint Minnich. Und fragt: "Wer hat denn nun in der Stadtverwaltung das Sagen?" Für die kommende Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Bonn Anfang Dezember hat die CDU-Bezirksfraktion deswegen einen Antrag gestellt.

Minnich will wissen, wieso einen Tag nach der letzten Sitzung der BV erneut ein Waldweg gesperrt wurde, welche Begründung es dafür gibt, und fordert, die Sperrung aufzuheben und künftig auch keine Wege mehr zu sperren, wenn dies nicht wegen Gefährdung der Waldbesucher begründet ist.

Bei der Stadt Bonn weiß man allerdings nichts von der Aktion. "Bei dem gesperrten Waldweg am Annaberg handelt es sich um einen Privatweg auf einem Privatgrundstück", sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt. Deswegen könne die Stadt sich auch nicht äußern.

Der Besitzer des Weges will sich auf GA-Anfrage nicht dazu äußern, ob es sich bei dem beschriebenen Waldweg um einen Weg handelt, den er gesperrt hat. Er bestätigt jedoch, dass er seine Waldwege teilweise "mit natürlichem Material", sprich Baumstämmen, versperrt hat. "Ein Grund ist unter anderem, dass dort Mountainbiker im Dunkeln teilweise unbeleuchtet herrasen", so der Besitzer. Auch er habe Interesse daran und sieht die Notwendigkeit, Ruhezonen für das Wild zu schaffen.

Wie berichtet war das der Grund für Stadtförster Sebastian Korintenberg, zwei Waldwege zu sperren. Nach seiner Einschätzung hat das Wild rund um das beliebte Ausflugsziel kaum Rückzugsmöglichkeiten. Seine unangekündigte Aktion zog jedoch den Protest zahlreicher Bürger nach sich, 211 von ihnen unterschrieben ein Protestschreiben und übergaben es Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch.

"Wenn es sich um einen Privatweg handelt, ist es dem Besitzer natürlich unbenommen, so zu verfahren", so Minnich. Zu diskutieren für Bonn sei ein Wegekonzept: verbindliche Regeln, nach welchen Kriterien Wege gesperrt werden dürfen.

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