Sirenen-Experte Nico Weber besiegt bei "Klein gegen Groß" den Schauspieler Armin Rohde

ÜCKESDORF · Schweden klingt ziemlich deutsch, Japan und China sind sehr exotisch, und die Südamerikaner erkennt er schon am ersten Ton: Bei Feuerwehrsirenen macht Nico Weber keiner was vor. Auch nicht ein so prominenter Schauspieler wie Armin Rohde. Beim Fernsehduell "Klein gegen Groß" mit Kai Pflaume siegte der zwölfjährige Schüler aus Ückesdorf souverän gegen den bekannten Künstler. Obwohl Rohdes Bruder Erwin von Beruf Feuerwehrmann ist, hatte der 59-Jährige gegen den Jungen aus Bonn nicht die geringste Chance.

 Nico Weber auf seinem eigenen "Feuerwehrwagen".

Nico Weber auf seinem eigenen "Feuerwehrwagen".

Foto: Malsch

Mehr als 100 verschiedene Sirenen kann der Schüler des Tannenbuschgymnasiums unterscheiden. Damit beide Kandidaten die gleichen Startbedingungen hatten, bekamen sie von der ARD Aufnahmen der unterschiedlichen Alarmtöne nach Hause geschickt. "Die brauchte ich aber eigentlich nicht", erzählt Nico, der seit einem Jahr auch Mitglied bei der Röttgener Jugendfeuerwehr ist. "Die meisten kannte ich eh schon."

Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner 14-jährigen Schwester Lisa fuhr der Siebtklässler Anfang Oktober drei Tage nach Berlin. "Wir haben nicht gewusst, wie viel Aufwand hinter einer Fernsehshow steckt", erzählt Mutter Astrid. Samstag und Sonntag waren mit Proben und Aufnahmen ausgebucht. "Ich bin sogar mit einem Tanklöschfahrzeug von 1954 auf die Bühne gefahren worden. Das Fahrzeug steht normalerweise im Berliner Feuerwehrmuseum", berichtet der Junge von seinem Abenteuer.

Doch trotz aller Anstrengungen, beim Duell gegen Armin Rohde war Nico Weber hellwach. Fehlerfrei meisterte er seine Aufgaben. "Ich sollte die Sirenen aus Finnland, Portugal, Polen und Chile erkennen. Dafür musste ich gar nicht nachdenken", erzählt der Zwölfjährige stolz. Bei Armin Rohde half jedoch auch langes Grübeln nicht viel. Von seinen vier Martinshörnern erkannte er nur das aus den USA. "Dabei waren die aus den Niederlanden, Peru und Brasilien auch nicht sooo schwer", so der Gymnasiast. Mit 4:1 siegte Nico am Ende. Von der Leistung des Jungen war auch die Berliner Feuerwehr so begeistert, dass sie ihn zu einem exklusiven Besuch in das Feuerwehrmuseum einlud. Mit Vater Markus Weber, der ebenfalls in der Röttgener Wehr aktiv ist, bekamen die Gäste aus dem Rheinland eine individuelle Führung durch die Ausstellung. Als Erinnerung an dieses Erlebnis brachte Nico ein Spielzeugmodell eines Berliner Tanklöschfahrzeugs mit nach Hause.

Als die Sendung ausgestrahlt wurde, hatten die Webers zu einem großen Public Viewing eingeladen. Mehr als 35 Familienangehörige, Freunde und Nachbarn waren gekommen. "Aber wir haben vorher natürlich nicht verraten, wie das Duell ausgeht", so Astrid Weber. "Es sollte für alle spannend bleiben."

Noch in den Schulferien löste Nico seinen Gewinn ein. Denn die ARD hatte ihn gemeinsam mit seinem Vater zur Feuerwehr nach Oxford, der Partnerstadt Bonns, eingeladen. Dort besuchten die beiden zwei Wachen. "Von einer Teleskopmastbühne aus hatten wir in 32 Metern Höhe einen tollen Blick über ganz Oxford", schwärmt Vater Markus.

Seit dem Tag der Fernsehausstrahlung ist für Nico nichts mehr wie zuvor. "In der Schule wurde ich von Klassenkameraden und Lehrern darauf angesprochen. Selbst beim Bäcker hieß es letztens: Bist du nicht der Junge aus dem Fernsehen?" In seiner Freizeit beschäftigt sich der Zwölfjährige aber nicht nur mit Feuerwehrsirenen. "Ich spiele noch Geige und bin im Sportverein", zählt er auf. Trotzdem weiß er schon heute ganz genau, was er einmal werden möchte. "Natürlich Feuerwehrmann."

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