Bonner Unesco-Projekt-Schulen Verantwortungsbewusst und weltoffen

BONN · Das bunte Logo der Christophorusschule in Tannenbusch zeigt auf den ersten Blick, welche Werte für ein gutes Schulklima erstrebenswert sind: Weltoffenheit und Vertrauen, Veränderung und Mut, Lernen und Verantwortung. Auf dem Briefkopf der Schule wird das Logo demnächst von einem weiteren Zeichen flankiert - dem blauen Unesco-Tempel.

 Die Aufnahme in den Kreis der Unesco-Projekt-Schulen feiert die Tannenbuscher Christophorusschule mit einem großen Fest.

Die Aufnahme in den Kreis der Unesco-Projekt-Schulen feiert die Tannenbuscher Christophorusschule mit einem großen Fest.

Foto: Barbara Frommann

Als dritter Schule in Bonn und der 288. deutschlandweit wurde die Schule desLandschaftsverbands Rheinland (LVR) mit besonderem Förderschwerpunkt fürkörperliche und motorische Entwicklung am Mittwoch mit einem großen Fest in denKreis der Unesco-ProjektSchulen (UPS) aufgenommen. Zuvor musste sie ausführlichunter Beweis stellen, dass sie sich Lerninhalte über Menschenrechte,Umweltschutz und den gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich ganz besondersauf die Fahnen geschrieben hat. Die Idee, sich als Projektschule zu bewerben,ist schon 13 Jahre alt.

Über die Titel "interessiertes Mitglied der UPS" und"mitarbeitendes Mitglied" erfolgte dann Schritt für Schritt eineimmer stärkere Anbindung. "Ich war zuerst skeptisch", räumteSchulleiterin Susanne Gräfin Lambsdorff ein. "Ich habe mich gefragt: Wozuist das eigentlich gut?" Inzwischen weiß sie es längst: zur Vernetzung mitanderen, regionalen wie internationalen Partnern, die die Ideale von Toleranzund Interkulturalität durch Schulprojekte mit Leben erfüllen. Da passt insKonzept, dass der der Erlös aus dem Kuchenverkauf für Erdbebenopfer in Nepalvorgesehen ist. Und auch die großzügige Couscous-Spende vom Moscheeverein ander Brühler Straße passte zum Anlass.

Schon sechs Mal seit 2002 reisten Grüppchen aus der 200 Kinder- undJugendlichen starken Schülerschaft auf die tunesische Insel Djerba, umAustausch mit einer dortigen Behinderteneinrichtung zu pflegen, mit ihnenFußballturniere auszutragen und zu malen. Auch Gegenbesuche aus Tunesien gab esschon. Solche Projekte helfen den Schülern, ihren Horizont zu erweitern undungewöhnliche Freundschaften zu schließen. Aber sie demonstrieren auch, dassmotorische oder geistige Einschränkungen kein Hindernis darstellen sollten,sich einzubringen.

Brigitte Wilhelm, Bundeskoordinatorin der Unesco-Projektschulen war zumÜberreichen der Urkunde in Nachtfahrt aus Berlin angereist. Sie gratulierteherzlich und freute sich über die Bereicherung des weltweit 8800 Schulenumfassenden Netzwerks durch die Tannenbuscher. "Darin sind Einrichtungenvom Kindergarten bis zum Elitegymnasium. Eine Förderschule wie diese bietet derGemeinschaft ganz neue Ideen und Anregungen", sagte sie.

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