Kindergarten in Tannenbusch Stadt und Axenfeld-Gesellschaft sind Träger

TANNENBUSCH · Direkt neben der Räuberhöhle beginnt der Zwergenwald, und von der Drachenhöhle ist es nicht weit bis zur Schatzinsel: In der Kindertagesstätte "Abenteuerland" ist der Name Programm. Die ist ganz neu in Kooperation des Bonner Jugendamtes mit der evangelischen Axenfeld-Gesellschaft in Tannenbusch entstanden und wurde gestern Nachmittag eingeweiht.

 Fröhliche Eröffnung mit bunten Luftballons: Sie stiegen später in den Himmel über Tannenbusch.

Fröhliche Eröffnung mit bunten Luftballons: Sie stiegen später in den Himmel über Tannenbusch.

Foto: Frommann

Gleich zu Beginn luden einige Mädchen und Jungen die erwachsenen Gäste mit einem Lied zur Besichtigung ein: "Hey hey, komm mit ins Abenteuerland!" Zunächst wurden aber ein paar Ansprachen gehalten. Klaus Pohl, Aufsichtsratsvorsitzender der Axenfeld Gesellschaft, lobte den Anteil von derzeit 47 Prozent an Kindern mit Migrationshintergrund. "Ich finde, wir sind reicher geworden durch die Familien aus dem Ausland." In der evangelischen Einrichtung würden Texte aus Bibel und Koran gelesen. Er wünsche sich, dass auch irgendwann muslimische Erzieherinnen dort arbeiteten.

Pohl lobte auch die Zusammenarbeit mit der Stadt. Udo Stein, Leiter des Jugendamtes, brach eine Lanze für Tannenbusch: "Der Kindergarten liegt in einem Stadtteil, der vollkommen zu Unrecht in einem fahlen Licht dargestellt wird." Mit dieser falschen Wahrnehmung wolle die Stadt mit dem Programm "Soziale Stadt" aufräumen. Und dabei müsse man auch bei den Kleinen anfangen, "um ihnen ein gesundes Aufwachsen bieten zu können".

Im Abenteuerland in der Stolpstraße werden insgesamt 85 Mädchen und Jungen in fünf Gruppen betreut. Zehn Kinder sind in der U 3-Gruppe, 15 in einer integrativen Gruppe für Ein- bis Sechsjährige und der Rest in drei traditionellen Gruppen ab zwei Jahren. Betreut werden sie von 18 Mitarbeiterinnen. "Da ist Leben in der Bude", freute sich die evangelische Pfarrerin Iris Gronbach.

"Die Arbeit mit Kindern lohnt sich", ist sie überzeugt. Die Erwachsenen hatten nach dem offiziellen Teil Gelegenheit, sich alle Räume anzuschauen. Derweil ließen die beteiligten Kinder draußen Luftballons fliegen, die sie zuvor mit in den Versammlungsraum gebracht hatten. Ihnen gratulierte Pohl zu ihren "super Eltern", die sie in diese Einrichtung schickten, statt sie daheim zu betreuen, "damit ihr richtige Abenteuer erlebt".

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