"Wir haben darüber gesprochen, dass auch Insekten Babys kriegen", sagt Steimnetz. So stopfe die Bienenmutter ihre Eier beispielsweise samt Futter in schmale Bambusröhrchen, um sie vor Angreifern zu schützen. Diese Fürsorge habe dann auch auf die Kinder abgefärbt: Sie hatten fast elterliche Gefühle für die kleinen Bienen und wollten sie beschützen.

Dementsprechend motiviert waren sie beim Bau des Insektenhotels, das am Mittwoch mit Hilfe von Eltern und der städtischen Spielplatz-Wartungskolonne aufgestellt wurde. Vorher musste Steinmetz aber erst einige Eltern davon überzeugen, dass von den dort wohnenden Waldbienen keine Gefahr ausgehe. "Deren kurze Stachel können die menschliche Haut gar nicht durchdringen", sagte sie.

Kita-Leiter Rolf Hohengarten fand das Projekt so wichtig, dass er dafür fehlende Gelder aus dem eigenen Topf des Familienzentrums bezahlte.

"Gerade hier in der Stadt müssen wir den Kindern die Natur vermitteln, weil sie immer seltener damit in Berührung kommen", erklärte er. Deshalb soll das fertige Insektenhotel im Vorgarten immer wieder genau beobachtet und weiterentwickelt werden. Die Materialien wie Laub, Rinde und Holzstückchen sammelten die Kleinen selbst.

Die Arbeit von Inge Steinmetz wird durch den Stadtteilfond gefördert. Vorher hat sie schon Naturausflüge und kleine grüne Inseln im öffentlichen Raum gestaltet. Als nächstes möchte sie mit Kindern die Ernährung unter die Lupe nehmen, indem heimisches Gemüse und Obst geerntet werden soll.