Urkunde übergeben Bertolt-Brecht-Gesamtschule ist Unesco-Projektschule

TANNENBUSCH · Lauter Jubel begleitete die Übergabe der Urkunde, die Brigitte Wilhelm aus Berlin mitgebracht hatte. Das Dokument berechtigt die Bertolt-Brecht-Gesamtschule, sich als anerkannte Unesco-Projektschule zu bezeichnen und den offiziellen Stempel zu verwenden.

 Hausfrau entfernt Blinddarm: Sechstklässler aus dem Kurs Darstellen und Gestalten der Bertolt-Brecht-Gesamtschule spielen beim Festakt zur Anerkennung als Unesco-Projektschule Loriot-Sketche nach.

Hausfrau entfernt Blinddarm: Sechstklässler aus dem Kurs Darstellen und Gestalten der Bertolt-Brecht-Gesamtschule spielen beim Festakt zur Anerkennung als Unesco-Projektschule Loriot-Sketche nach.

Foto: STEFAN KNOPP

"Das heißt aber auch, dass die Arbeit letzt erst losgeht", so die Bundeskoordinatorin der Unesco-Projektschulen, von denen Bonn jetzt vier hat.

"Darauf haben wir lange hingearbeitet", sagte Schulleiter Reinhold Pfeifer bei der Feier in der Aula, für die die Schüler ein umfangreiches Programm vorbereitet hatten. Genauer gesagt hat es fünf Jahre gedauert: 2011 wurde der Gesamtschule auf ihre Bewerbung hin der Status der "interessierten Schule" verliehen, 2013 folgte die Benennung als "mitarbeitende" Projektschule. Mit der jetzigen Anerkennung, die für fünf Jahre verliehen wird, werden die Leistungen der Schule im Sinne der Unesco-Ziele gewürdigt, zu denen internationales Miteinander und Nachhaltigkeit gehören.

Dazu beigetragen haben laut Wilhelm die internationale Arbeit an der Schule, die gute Kontakte zu Einrichtungen in anderen Ländern hervorgebracht hat. Besonders erwähnte sie aber die internationale Klasse. Die Schüler in dieser Klasse kommen oft nur mit geringen Deutschkenntnissen an die Bertolt-Brecht-Gesamtschule, Ziel dieser Klasse ist es nicht, sie abzusondern, sondern sie vielmehr schnell in das Regelsystem zu integrieren und ihre Schulkarriere zu erleichtern. Dazu gehört vor allem, ihnen sprachliche Fähigkeiten zu vermitteln, mit denen sie sich im Schulalltag zurechtfinden.

Respekt, Fairness, Offenheit und Höflichkeit, all das verlange die Schulverfassung, sagte Pfeifer. Die Schüler sollten unter anderem dazu angehalten werden, "das Anderssein der anderen zu akzeptieren". Entsprechend rief er seine Schüler dazu auf, Vorurteile zu bekämpfen und für ein Miteinander einzustehen, kurz, eine Schulgemeinschaft zu bilden, wie es die Verfassung vorschreibt. "Das passt hervorragend zur deutschen Stadt der Vereinten Nationen", sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch mit Blick auf die Anerkennung.

Die UN feiern am Freitag ihr 70-jähriges Bestehen: Dafür sei das auch ein gutes Geburtstagsgeschenk. Zugleich leiste die Gesamtschule auch einen wichtigen Beitrag zum internationalen Miteinander. Auch Ministerialrat Joachim Keferstein vom Referat Unesco-Projektschulen beim NRW-Bildungsministerium gratulierte. Die Tannenbuscher Schule ist jetzt verpflichtet, jährlich einen Unesco-Tag auszurichten und einen Jahresbericht über seine Aktivitäten zu schreiben. Moderiert wurde der Festakt unter anderem von Schülern der internationalen Klasse. Es gab viel Musik, eine Hip-Hop-Choreographie, Filme sowie eine Collage aus Loriot-Sketchen zu sehen. Referendarin Verena Schock sang mitreißend "Read all about it".

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