Gegen die Schreibschwäche Bertolt-Brecht-Gesamtschule erhält Auszeichnung

TANNENBUSCH · Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG) ist als erste Schule in Deutschland vom "Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie" (BVL) als "Legasthenie freundliche Schule" prämiert worden.

 In der "Legasthenie freundlichen Schule": (v.l.) Friedrich Schönweiss, Annette Höinghaus, Reinhold Pfeifer, Gaby Matthes, Carsten Kroppach, Margarete Ruhnke, Hans Holtschmidt und Jürgen Baumann.

In der "Legasthenie freundlichen Schule": (v.l.) Friedrich Schönweiss, Annette Höinghaus, Reinhold Pfeifer, Gaby Matthes, Carsten Kroppach, Margarete Ruhnke, Hans Holtschmidt und Jürgen Baumann.

Foto: Roland Kohls

"Die Beratung und Förderung der betroffenen Kinder und Eltern sowie die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern haben uns begeistert", sagte Annette Höinghaus, Geschäftsführerin des BVL, während einer Gesprächsrunde am Dienstagabend in der Schule. Daran nahmen Vertreter des Bundesverbandes, des Landesverbandes, der Schulleitung, eines Elternarbeitskreises und mit der Thematik befasste Wissenschaftler sowie Lehrer und betroffene Schüler teil.

2011 hatte der Verband den Preis für "eine Legasthenie freundliche Schule oder Hochschule" ausgeschrieben. Bundesweit bewarben sich 25 Schulen und zwei Hochschulen mit ihren Legastheniekonzepten. Neben der Gesamtschule wurde die Uni Würzburg mit dem Hauptpreis und ein Kompetenzteam der Stadt Duisburg mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die beiden Hauptpreisträger erhalten jeweils eine Prämie von 1000 Euro, der Sonderpreis ist mit 500 Euro dotiert.

Die Bewerbung der BBG, die der "Elternarbeitskreis Teilleistungsschwäche" beim Verband eingereicht hatte, stellt konkrete Maßnahmen vor, mit denen die Schule Kinder mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche fördert.

So versichert die Schule, dass alle Lehrer über die Schwäche der Schüler informiert seien. Die BBG biete einen vertrauensvollen und offenen Umgang der Lehrer mit vorhandenen Schwächen sowie individuelle Angebote, die Defizite auch durch andere Leistungen zu kompensieren.

In solchen Fällen seien mündliche Leistungsprüfungen, Referate und die Nutzung technischer Hilfsmittel möglich. Zur Orientierung im Umgang mit Kindern, die von Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen sind, hat die Schule zwei Leitfäden entworfen.

Im Rahmen ihrer Förderung von Schülern arbeitet die BBG mit Professor Friedrich Schönweiss von der Uni Münster zusammen. Der Medienpädagoge stellt der Schule eine wissenschaftliche Überprüfung der Schüler und Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Alle Schüler der Klassen 5 und 6 erhalten eine Lese- und Rechtschreibförderung mit Lernmaterial der Uni Münster.

Bei unterdurchschnittlichen Leistungen wird mit Hilfe des "Lernservers" der Universität ein Sprachentest durchgeführt. Nach dem Test werden die Kinder mit individuellem Lernmaterial gefördert.

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