"Ich habe noch nie erlebt, dass ein OB einen Beschluss, der mit seiner Stimme getroffen wurde, anschließend beanstandet hat", kommentiert BBB-Fraktionschef Bernhard Wimmer diese in seinen Augen absurde Situation. "Weder von ihm noch von einem anderen Mitarbeiter der Verwaltung kam in der Sitzung des Stadtrats auch nur ein Sterbenswörtchen an Bedenken gegen die Empfehlung des Schulausschusses, mit der der Vorschlag der Verwaltung, die Gebäude zu sanieren, aus guten Gründen abgelehnt wurde." Die BBB-Fraktion wird den vom OB beanstandeten Ratsbeschluss daher in der nächsten Sitzung bestätigen.

Die BBB-Fraktion hatte sich für einen Neubau aus pädagogischen Gründen ausgesprochen. Eine Sanierung (geschätzte Kosten: 28,2 Millionen Euro) müsse im Bestand und im laufenden Betrieb des Schulzentrums durchgeführt werden. Wimmer: "Die letzten größeren Sanierungsprojekte, die in der Amtszeit von OB Nimptsch durchgeführt wurden, die Sanierung des Rathauses wie der Umbau des Alten Stadthauses zum Haus der Bildung, sind zeit- und kostenmäßig völlig aus dem Ruder gelaufen. Für ein Schulzentrum wäre das in unseren Augen völlig unzumutbar."

Die dreizügige Realschule und das dreizügige Gymnasium müssten bei einer Sanierung auf unbestimmte Zeit übergangsweise in Containerklassen unterrichtet werden. "Erfahrungsgemäß ist dadurch insbesondere der naturwissenschaftliche und sonstige Fachunterricht nur in sehr eingeschränkter Art und Weise möglich", so Wimmer. Hinzu komme, dass das dreizügige Tannenbusch Gymnasium die Besonderheit aufweise, dass es durchgängig in jedem Jahrgang jeweils einen Zug als speziellen Musik- und einen als speziellen Sportzweig anbiete. Für beide Schulen wäre die Fortführung eines geordneten Unterrichtsbetriebes während der Unterbringung in Containerklassen mit erheblichen Einschränkungen verbunden.