Kita Sankt Helena ASB bringt Kleinkindern richtigen Umgang mit Hunden bei

BONN · Ganz stolz war Frida (2), als sich Hündin Lisha bereitwillig von ihr streicheln ließ. Und Jan (5) näherte sich tapfer dem Rhodesian Ridgeback, den Andrea Stefer vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) am Samstag mit in die Kindertagesstätte Sankt Helena gebracht hatte. Für die Mutter des Jungen ein ebenso spannender Augenblick wie für ihn selbst.

 Wenn Kinder und Hunde aufeinandertreffen, dann kann vieles schiefgehen. Bei diesen beiden scheint die Kommunikation aber schon ganz gut zu funktionieren.

Wenn Kinder und Hunde aufeinandertreffen, dann kann vieles schiefgehen. Bei diesen beiden scheint die Kommunikation aber schon ganz gut zu funktionieren.

Foto: Barbara Frommann

"Er hatte negative Erfahrungen mit dem Nachbarhund", sagt Tanja Degen. Dieser Hund hatte Jan durch den Zaun hindurch furchteinflößend angeknurrt. "Er hat seitdem eher Angst vor Hunden."

Aber bei der Veranstaltung der ASB-Rettungshundestaffel in der Kita ging alles gut. Jan lernte, dass nicht alle Hunde aggressiv sind, sondern sich sogar gerne streicheln lassen. Und das machte ihm anscheinend Spaß, denn er stellte sich gerne noch mal an. Jetzt in der warmen Jahreszeit ist die Wahrscheinlichkeit wieder größer, dass Kinder und Hunde im Freien aufeinander treffen. Deshalb besuchte die Hundestaffel laut Leiter Knut-Uwe Bahrdt immer mal wieder Kindergärten und schafft die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

"Man sieht immer wieder den Erfolg", meint Bahrdt. Auf diese Weise könne man immer wieder ein paar Hundeliebhaber dazu gewinnen. Zu denen wird wohl auch Frida gehören, worüber sich ihr Vater Ole Bernshausen freute. Er wollte seiner Tochter eine positive Einstellung zu Tieren vermitteln, was soweit gut geklappt hat. "Wir hoffen, das beizubehalten."

An der Veranstaltung nahmen Kinder aus mehreren Einrichtungen des katholischen Familienzentrums Sankt Petrus, zu dem auch Sankt Helena gehört, sowie aus dem ganzen Viertel teil. Ihnen und ihren Eltern erläuterte Hundeführerin Stefer, welche Besonderheiten es bei der Kommunikation mit Hunden zu beachten gilt, "weil Hunde und Menschen verschiedene Sprachen sprechen".

Die Vierbeiner könnten sich nur durch Bellen, Knurren und Winseln mitteilen, der Rest geschehe über Körpersprache - Schwanzwedeln bedeute, dass der Hund gut gelaunt sei. Dabei könne es zu Missverständnissen kommen, weil der Hund manche menschliche Gesten anders interpretiere, als sie gedacht seien. Deshalb brachte Stefer den Kindern die wichtigsten Verhaltensregeln bei (siehe Infokasten).

Die Rettungshundestaffel hilft in Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und zum Teil in der Eifel bei der Suche nach vermissten Personen - meistens Kinder oder demente Senioren -, wenn sie von der Polizei angefordert wird. Für dieses "Mantrailing" werden sie speziell ausgebildet. Für die Menschen ist das eine große Hilfe, für die Hunde auch ein schönes Spiel. Wie gut das funktioniert, zeigten die Hunde am Samstag, als sie im Außengelände der Kita einige Kinder suchen sollen, die sich versteckt hatten.

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