Offene Ateliers in der Südstadt Läden boten am Wochenende wieder einen Blick hinter die Kulissen

BONN · Einen Blick in die Kunstwerkstädten und Ateliers der Südstadt konnten am Wochenende Kunstliebhaber und interessierte Besucher werfen. Bei der Aktion "SüdstArt 2012" präsentierten Bonner Künstler an 16 verschiedenen Orten ihre Werke. Nur das Atelier "Raum 35" von Christine Rühmann und Sjaak Beemsterboer musste wegen Krankheit geschlossen bleiben.

 Offene Ateliers: Künstlerin Ulrike Brandt-Siefart erklärte Emilia die "Schneckenflüsterin".

Offene Ateliers: Künstlerin Ulrike Brandt-Siefart erklärte Emilia die "Schneckenflüsterin".

Foto: Barbara Frommann (Archiv)

In lockerer Atmosphäre bot sich ansonsten den Besuchern die Gelegenheit, sich mit den Künstlern auszutauschen, Stücke zu erwerben oder sich einfach von der ausgestellten Kunst inspirieren zu lassen. Es war längst nicht nur Fachpublikum, das sich in den Ateliers der Südstadt tummelte, um die Gemälde, Plastiken und Installationen der Bonner Kunstschaffenden zu bestaunen.

"Wie haben in unseren Flyern bewusst darauf verzichtet, die unterschiedlichen Kunsttechniken und Stile der Teilnehmer vorzustellen", erklärte Keramik-Künstlerin Birgit Brandt-Siefart, die die Organisation der Aktion übernommen hatte. "Die Menschen sollen sich überraschen lassen. Wir wollen ihr Interesse wecken und Vorurteile aufbrechen."

Für ihre Keramik-Plastiken lässt sich Brandt-Siefart von den Materialen inspirieren, die sie gerade zur Hand hat. Das Ergebnis sind Figuren, die durch ein eingearbeitetes Sägeblatt oder einen Rasierpinsel wie Artefakte ganz unterschiedlicher Kulturräume wirken.

Einige Besucher würden das Event auch nutzen, um einen Blick in die oft kunstvoll gestalteten Räume der Gründerzeithäuser in der Südstadt zu werfen, erklärte Brandt-Siefart. Für die Keramik-Künstlerin, die ihr Atelier in der eigenen Wohnung betreibt, ist dies aber kein Problem. Sie freute sie sich vielmehr über den Menschenansturm, der vor allem am Sonntag stattfand. "Das ist der Wahnsinn, so voll hab ich es in all den Jahren wohl noch nie erlebt", sagte die Künstlerin über den regen Zulauf am Sonntag.

Ein Atelier der anderen Art konnten die Besucher in der Ateliergemeinschaft Keramikstudio Südstadt vorfinden. Die Werke von Gert Scharrenberg, Barbara Unsöld, Ingrid Straub und Barbara Wills wurden in der gemeinsamen Werkstadt präsentiert. Auch hier fanden sich trotz des heftigen Regens schon am Samstag viele Besucher ein.

Skulpturen, Schalen und Wandbilder waren rund um den massigen Brennofen in der Mitte des Raumes ausgestellt. Die Ateliergemeinschaft existiert bereits seit 30 Jahren. Die Teilnahme an der Aktion "SüdstART" hat für sie bereits zur Tradition. "Es ist nicht leicht, Kunst zu verkaufen", weiß Gert Scharrenberg, der sich über die Werbung rund um die Aktion in der Südstadt freut. "Es macht darüber hinaus aber auch einfach Freude, sich mit den Besuchern auszutauschen und auch bei den anderen Künstlern vorbeizuschauen."

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