"OpenMic" in der Mausefalle Wolfsgeheul aus dem Publikum als Refrain

BONN · Bei der "OpenMic"-Veranstaltung in der Mausefalle fehlte das Mikrofon - was nicht jedem Teilnehmer behagte

 Samuel Breuer singt in der Mausefalle.

Samuel Breuer singt in der Mausefalle.

Foto: Stefan Knopp

"Wolf" heißt der neueste Song von Samuel Breuer. Es geht um einige Veränderungen im Leben des Sängers: Bis sich wieder etwas ändert, ist er der Wolf, der einsam im Wald heult. Das Geheul bildet den Refrain, und am besten kommt der rüber, wenn das Publikum mitmacht. Das funktionierte am Samstag in der "Mausefalle 33 1/3" richtig gut. "Das entwickelt sich zu meinem Lieblingslied", meinte der junge Sänger und Gitarrist nach dem Auftritt dort.

In der Kneipe fand mal wieder "OpenMic" statt, so wie jeden zweiten Samstag im Monat. Das Konzept: Wer will, kann dort hinkommen und vor Publikum spielen. Die Herausforderung war am Samstag, dass die Musiker ohne Mikrofon und Verstärker gegen den Geräuschpegel in der Mausefalle ansingen mussten. Und die war erstaunlich gut gefüllt, fand Ela Querfeld. Sie trat nicht nur als Erste auf, sondern hatte den Abend auch eher spontan organisiert. "Das sollte eigentlich nicht stattfinden", sagte sie. Deshalb sei keine Anlage aufgebaut. Allerdings habe man wohl vergessen, das den Künstlern mitzuteilen.

Das Publikum applaudierte bei jedem der sechs Künstler, die jeweils drei Songs performten, wenn auch nicht immer aus Begeisterung - es hatte eben Beifall verdient, dass sie sich überhaupt trauen. So wie Marcel alias "Mars Binah", der nicht glücklich war, dass er kein Mikro hatte. "Da kann man sich hinter nichts verstecken", so der 20-Jährige. Er war nervös. "Das ist das erste Mal, dass ich vor mehr als zwei Leuten auftrete." Nach seinem Auftritt schien er erleichtert. Zwischendurch hatte er sich mal verhaspelt, und seine Lieder passten mit ihrer traurigen Stimmung nicht so recht in eine Kneipe. Dem Studenten war es wichtig, diese Erfahrung zu machen. "Ich wollte vor Leuten spielen und gucken, wie sie auf meine Lieder reagieren."

"OpenMic" in der Mausefalle
8 Bilder

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Karo Skiba hat Band-Erfahrung, ist aber zurzeit solo unterwegs. "Mir geht es darum, die eigenen Songs auszuprobieren und andere Musiker kennen zu lernen", erklärte die Studentin. Sie hatte auch einen kleinen Fanclub mitgebracht, der ordentlich Stimmung machte.

Zuletzt trat das Duo "Herr Miesepeters" auf, das mit Gitarre, Cajon und Melodica richtig gute Stimmung machte. Man merkte ihnen die Erfahrung an. Dass sie als letzte auftraten, fand Ingo gut: "Dann fühlt sich von den anderen keiner unter Druck gesetzt."

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