Kurfürstenstraße in Bonn Toter bei Brand in der Südstadt

BONN · Dramatisches Ende eines Feuers in einem Mehrfamilienhaus in der Bonner Südstadt: ein alleinstehender Mann konnte nur noch tot aus seiner Wohnung geborgen werden. Die Löscharbeiten dauerten Stunden.

Ein Dachgeschossbrand in der Südstadt hat in der Nacht zum Donnerstag einen Toten gefordert. Die Löschmaßnahmen gestalteten sich schwierig. Erst mithilfe eines aus Linz angeforderten Teleskopmasten gelang es der Feuerwehr in den Morgenstunden, die Flammen erfolgreich zu bekämpfen.

Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Albert Lehmann vor Ort in der Kurfürstenstraße mitteilte, hatten die Rettungs-Leitstelle um kurz nach ein Uhr gleich mehrere Anrufe besorgter Anwohner der Kurfürsten- sowie der Schlossstraße erreicht. Ihnen waren Flammen sowie starke Rauchentwicklung an dem historischen Mehrfamilien-Reihenhaus aufgefallen. Zu kommen schien letzterer aus der Dachgeschosswohnung des Hauses.

Übrige Bewohner retteten sich ins Freie

Bei Eintreffen der Feuerwehrleute habe der Dachstuhl laut Lehmann dann schon lichterloh gebrannt. Bewohner hätten sich bereits ins Freie begeben. Erst während der Löscharbeiten stellten Nachbarn jedoch offenbar fest, dass ein alleinstehender, 46-jähriger Mann fehlte, der in der von dem Brand betroffenen Wohnung lebte. Die Feuerwehr leitete daraufhin eine Suche ein, konnte den Vermissten aber nur noch tot aus seinem inzwischen eingestürzten Wohnbereich bergen. Auch ein Notarzt konnte den Mann vor Ort nicht mehr retten.

Die weiteren Löschmaßnahmen gestalteten sich für die Berufsfeuerwehr (36 Einsatzkräfte) sowie für ihre Unterstützer von der Freiwilligen Feuerwehr (28 Kräfte) und der Feuerwehr Linz (acht Kräfte) schwierig: Wie Lehmann weiter erzählte, sei es wegen der vollständigen Bebauung des Wohnblocks lediglich möglich gewesen, von der Straßenfront gegen die Flammen vorzugehen. In einen Hinterhof habe die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen nicht gelangen können. Ein Innenangriff sei wegen der akuten Einsturzgefahr des Hauses, das zu großen Teilen aus Holz besteht, zu riskant gewesen. Brennende Holzteile der Dachverkleidung und Teile der Dacheindeckung stürzten durch das Treppenhaus ins Erdgeschoß.

Teleskopmasten musste aus Linz kommen

Da die Wehrleute mit ihrer Drehleiter weiterschwelende Glutnester nicht erreichen konnten, forderten sie einen absenkbaren Teleskopmasten an. Normalerweise, so Lehmann, sei dieser aus Siegburg verfügbar. Doch weil er sich just an diesem Tag außer Betrieb befunden habe, sei es erforderlich geworden, auf ein weiter entferntes Fahrzeug aus Linz zurückzugreifen. Erst am Morgen gelang es der Feuerwehr damit, die Flammen zu löschen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in den späten Vormittag.

Durch das Feuer entstand außerdem ein Sachschaden in Höhe von etwa einer halben Millionen Euro. Was das Feuer auslöste, ist noch unklar. Die Kriminalpolizei nahm noch während des Feuerwehreinsatzes die Ermittlungen auf. Bislang gebe es keine Hinweis auf eine Fremdeinwirkung, teilte Polizei am Donnerstagmorgen mit. Das zuständige Kriminalkommissariat 11 führt die weitergehenden Ermittlungen in Abstimmung mit der Bonner Staatsanwaltschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort