Ermekeilkaserne in der Südstadt Mietzinsfrei, aber nicht kostenlos

BONN · "Mietzinsfrei heißt ja nicht kostenlos", bringt es Thorsten Grützner von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) auf den Punkt. Denn wenn die Stadt die bestehenden Gebäude der Ermekeilkaserne für die Unterbringung von Flüchtlingen herrichten wolle, dann müsse sie die dadurch entstehenden Kosten selber tragen.

 Die Sanierung und Herrichtung der Ermekeilkaserne muss die Stadt selbst tragen.

Die Sanierung und Herrichtung der Ermekeilkaserne muss die Stadt selbst tragen.

Foto: Volker Lannert

"Ob das wirtschaftlicher ist als eine Containerlösung, das muss die Stadt selbst prüfen", so der Pressesprecher. "Das tun wir selbstverständlich", so der stellvertretende Pressesprecher der Stadt Bonn, Marc Hoffmann. Medienberichten, nach denen die Verwaltung das Geld aus dem Fenster werfe und ein "kostenloses" Angebot nicht angenommen habe, widerspricht er.

"Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestags und der Landtag kurz vor Weihnachten beschlossen haben, dass die Kommunen die Immobilien der Bima für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden mietzinsfrei nutzen können, haben wir eine Begehung in den Häusern vorgenommen", so Hoffmann, der zu Bedenken gibt, dass das Gelände ja besonders entwickelt werden soll. "Die Unterbringung ist ja nur für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren vorgesehen. In der Berechnung der Ausgaben muss daher ja auch berücksichtigt werden, ob sich ein Ausbau überhaupt lohnt", so Hoffmann.

Keimfreie Trinkwasserversorgung, sanitäre Anlagen, Brandschutzbestimmungen, Fluchtwege - es gebe viele Dinge zu berücksichtigen. Die Container will die Stadt für 2,4 Millionen Euro erwerben und an anderen Standorten für mindestens zehn Jahre nutzen. Das könnte so gesehen günstiger sein, hieß es. Geprüft werden auch andere Varianten. So könnten beispielsweise die Flüchtlinge in den Gebäuden untergebracht werden, für die Sanitäranlagen aber Container aufgestellt werden. Wie berichtet, sollen ab September 80 Flüchtlinge in der Südstadt untergebracht werden. "Da muss auch geklärt werden, wie lange ein Umbau mit Ausschreibungsverfahren letztlich dauert", so Hoffmann.

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