Kabarettist Kalle Pohl tritt im Pantheon auf

BONN · Kalle Pohl ist seit der TV-Show "Sieben Tage - sieben Köpfe" jedem ein Begriff und in Bonn ohnehin als ehemaliges Pink Punk Pantheon-Mitglied bekannt.

 Kalle Pohl.

Kalle Pohl.

Foto: ONIRO-MEDIA

Am Sonntag, 15. Dezember, kommt der Ex-Polizeihauptwachtmeister mit dem typisch rheinischen Humor ins Pantheon, sein bissig-komisches Programm "Du bist mir ja einer" im Gepäck. Mit dem "Napoleon der deutschen Komödianten" sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

Für Ihre neue Show haben Sie das Lied "Zwei kleine Italiener" umgedichtet...
Kalle Pohl: Und das wurde eine komplexe poetische Fassung unter Berücksichtigung der Gefühle anders gesonnener Menschen mit Migrationshintergrund.

Und was sagen die Türken so dazu?
Pohl: Ich hoffe jeden Abend sehr, dass die türkischen Zuschauer in meinem Programm tolerant, nachsichtig und verständnisvoll sind.

In Ihrem neuen Programm lassen Sie die Politik in Berlin und konzentrieren sich lieber auf das Menschlich-allzu Menschliche?
Pohl: Auch Angela Merkel lässt nur mit Wasser kochen. Ja, mir liegt mehr das Thema Dummheit allgemein und ganz konkret, mich natürlich ausgenommen, meistens.

Obwohl, Sie bringen ja auch Ihre Handsau mit, die nicht nur die unvergessene Ulla Schmidt, sondern auch 'nen ehemaligen Kanzler drauf hat ...
Pohl: Die Sau muss mit. Nostalgisch-aktuell finde ich sie saukomisch.

Und das Akkordeon darf auch nicht fehlen?
Pohl: Nee, wenn man so viel Geld für ein Instrument ausgegeben hat, soll es sich ja auch rentieren.

Irgendwie kommt bei Ihren Abenden auch ein wehmütiges Heinz-Ehrhardt-Gefühl auf...
Pohl: Ist doch auch wehmütig, dass es einen solchen Komödianten, Pardon, Comedian, nicht mehr gibt hierzulande. Aber es gibt auch so einige andere Facetten in meinem Soloprogramm "Du bist mir ja einer".

Spannende Frage: Wie kommt ein Polizeihauptwachtmeister eigentlich zum Kabarett?
Pohl: Na ja, irgendwann war mir das eintönige "LaLü LaLa" zu langweilig. Hab` dann klassische Gitarre studiert, wurde Liedermacher und dann noch lustiger.

Ihr Name wird sofort mit der RTL-Show "Sieben Tage - sieben Köpfe" in Verbindung gebracht. Denken Sie gerne an die Auftritte zurück?Pohl: Unbedingt. Vor allem nach der Aufzeichnung gab es mit Rudi Carrell sehr oft noch mehr zu lachen. Sicher ist solch eine Erfolgssendung auch Fluch und Segen - für viele bleibe ich wohl der kleine Pohl. Kein Problem, hab' ja als Kleinkünstler angefangen.

Viel wichtiger ist aber sicher die Frage: Wo geht es hin mit dem "Napoleon der deutschen Komödianten"?
Pohl: Der gute Otti Fischer hat mich so genannt. Tja, nun bin ich seit über dreißig Jahren als Spaßhandelsreisender unterwegs und werde auch weiterhin daran arbeiten, mein Publikum zu belustigen, mit Komödien im Theater und mit meinem Solo-Kabarett (lacht). Am Ende wird vielleicht auf meinem Grabstein stehen: Netter Versuch.

Karten für den Auftritt von Kalle Pohl mit seinem Programm "Du bist mir ja einer" am Sonntag, 15. Dezember, ab 20 Uhr im Pantheon, Bundeskanzlerplatz, gibt es für 16 Euro, ermäßigt 12 Euro, in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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