Uni-Hauptgebäude Jetzt ist der dritte Turm dran

BONN · Beim Rosenmontagszug lautete das Karnevalsmotto der Bonner Universität: "Es gibt immer was zu bauen". Eine treffende Wahl, wie jeder erkennt, der am Uni-Hauptgebäude vorbeikommt.

Willst du fleißige Handwerker sehen...: Auf dem verhüllten Nordturm des Uni-Hauptgebäudes ist die Holzkonstruktion der Spitze freigelegt, weil das Dach erneuert werden muss. Es ist der dritte der vier Türme, die Zug um Zug saniert werden.

Willst du fleißige Handwerker sehen...: Auf dem verhüllten Nordturm des Uni-Hauptgebäudes ist die Holzkonstruktion der Spitze freigelegt, weil das Dach erneuert werden muss. Es ist der dritte der vier Türme, die Zug um Zug saniert werden.

Der eine Turm war kaum von seinem riesigen Gerüst befreit, da begann schon die Sanierung des Nordturms, der nun von einem Gerüst und weißen Schutznetzen verhüllt ist. Es ist der dritte Turm, der saniert wird. Die Arbeiten sind zwar von den umliegenden Straßen und vom Hofgarten aus nicht zu sehen, dafür aber zu hören.

"Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro, die aus dem Haushalt des Landes NRW bezahlt werden", erklärt Frank Buch vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), dessen Kölner Niederlassung der Bauherr ist. Dieser Betrag bezieht sich nur auf den Nordturm, dessen Sanierung im September 2015 abgeschlossen werden soll. Bei einer sogenannten Verkehrssicherungsbegehung wurden vor drei Jahren Schäden an allen vier Türmen des Uni-Hauptgebäudes festgestellt.

Von 2011 bis 2012 wurde der Westturm saniert, aktuell werden noch Restarbeiten am Südturm durchgeführt, gleichzeitig begannen die Arbeiten am Nordturm. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, werden die Arbeiten laut BLB in "enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde durchgeführt". Die Instandsetzung ist nötig am Turmdach, an der Turmlaterne und der Fassade.

Das Gerüst wurde in den Semesterferien errichtet, so dass die Studenten von diesen Arbeiten nicht betroffen waren. "Die Beeinträchtigungen vor allem durch Baugeräusche, eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten und fehlendes Licht durch die Planen an Gerüsten führten nicht zu Veranstaltungsausfällen, da in dem derzeit betroffenen Turm keine Uni-Veranstaltungen stattfinden.

Unter den betroffenen Verwaltungsmitarbeitern führten die Beeinträchtigungen dazu, dass vereinzelt Arbeit zu Hause fortgesetzt oder bis Ende einer aktuellen Maßnahme kurzfristig unterbrochen wurde", sagt Klaus Herkenrath von der Hochschulkommunikation zu der Nordturm-Sanierung.

Von der Südturm-Sanierung waren indes auch Studenten betroffen. "Die Bauarbeiten sind natürlich mit einer Lärmbelästigung verbunden, aber der Dialog mit der Hausverwaltung ist immer da, um Ausweichräume zu finden", erklärte Uni-Sprecher Andreas Archut damals auf Anfrage. Vor allem die Studenten der Germanistik und Komparatistik traf die Sanierung der beiden anderen Türme.

"Es war schon blöd wegen des Lärms, dass das mitten im Semester gemacht wurde", erinnert sich Christoph Fiedler, der Komparatistik studiert. Besonders die Arbeiten an den Fenstern empfanden die Studenten als störend - vor allem, als die Scheiben zum Schutz gegen Beschädigungen abgeklebt waren. Ein regelmäßiges Lüften war nicht möglich.

"Das ständige Raumwechseln war schon sehr störend", berichtet Germanistik-Studentin Lina Heyne. "Aber es gab auch witzige Momente, als ein Bauarbeiter durch die Folie nicht sah, dass Studenten in dem Raum saßen und die ganze Zeit fröhlich gesungen hat." Die meisten Studenten aber nahmen und nehmen die Bauarbeiten mit einer gewissen rheinischen Gelassenheit und zeigen Verständnis. Schließlich ist das historische Hauptgebäude ein Aushängeschild der Bonner Uni.

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