Aktion gegen Blutkrebs in Bonn Jeder kann ein möglicher Lebensretter sein

BONN · Der Vorgang ist einfach und geht schnell: Mit zwei Stäbchen streicht man im Mund etwas Schleimhaut von der Wangeninnenseite, dann lässt man das Ganze zwei Minuten trocknen.

 Natalie Podolski (l.) nimmt unter Aufsicht von Charlotte Weiß den Mundabstrich für die Stammzellen-Typisierung vor.

Natalie Podolski (l.) nimmt unter Aufsicht von Charlotte Weiß den Mundabstrich für die Stammzellen-Typisierung vor.

Foto: Stefan Knopp

Die DNS an den Stäbchen muss jetzt nur noch untersucht werden, und fertig ist die Stammzellen-Typisierung. Gestern nutzten viele Studierende in der Nasse-Mensa auf dem Weg zum Mittagessen die Gelegenheit, sich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen.

"Ich stand dem schon immer positiv gegenüber", so der VWL-Student Georg Peter. Über Plakate und Mund-zu-Mund-Propaganda sei der 21-Jährige deshalb am Mittwoch ins Cafeleven in der Nasse-Mensa gekommen. Dort führte die Organisation, die dem Blutkrebs den Kampf angesagt hat, zusammen mit dem Bonner Studentenwerk die Registrierung durch.

Die Helfer informieren auch über die Möglichkeiten und Risiken. Neben der traditionellen Rückenmarksentnahme unter Vollnarkose inklusive Krankenhausaufenthalt können die Stammzellen auch aus dem Blut entnommen werden, so Martin Quarg von der DKMS.

Dafür muss man nur fünf Tage vorher ein Medikament einnehmen, das die Stammzellenausschüttung ins Blut mobilisiert. Die möglichen Nebenwirkungen - vor allem Kopf- und Gliederschmerzen - seien ein kleiner Preis dafür, anderen das Leben zu retten könnte, meinte Medizinstudent Malte Gaumert, der bei der Durchführung half.

"Wenn ich betroffen wäre, würde ich mir auch wünschen, dass mir jemand hilft", so Studentin Vera Breiing. "Ich mache mit, weil es einfach eine gute Sache ist", sagte Studentin Lena Jansen. "Wenn man damit Menschen helfen kann, sollte man das tun." Die Aktion wurde laut Natalie Podolski von der DKMS schon letztes Jahr erfolgreich durchgeführt, mit mehr als 600 Registrierungen. Sie ging gestern mit gutem Beispiel voran und machte ebenfalls den Mundabstrich.

Weitere Termine sind heute von 11 bis 15 Uhr in der Poppelsdorfer Mensa, Schubertstraße, sowie von 9.30 bis 15.30 Uhr im Foyer des Psychologischen Instituts, Kaiser-Karl-Ring 9. Nicht nur Studierende sind willkommen. Heute Abend ab 22 Uhr wird in der Bar Ludwig, Maxstraße 18-20, eine Spendenparty ausgerichtet. Die fünf Euro Eintritt gehen an die Knochenmarkspenderdatei.

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