Konzert der "Prinzen" in Bonn Ein Backstage-Pass in den Himmel

Südstadt · "Die Prinzen" gaben am Dienstagabend ein begeistert aufgenommenes Konzert in der Lutherkirche. Vor 500 Konzertbesuchern sangen sie neben bekannten Hits auch unbekanntere Stücke

 Rund 500 Konzertbesucher wollten die "Prinzen" in der Lutherkirche sehen und vor allem hören.

Rund 500 Konzertbesucher wollten die "Prinzen" in der Lutherkirche sehen und vor allem hören.

Foto: Barbara Frommann

Sie sind eine Institution in der deutschsprachigen Musik: die A-capella Band "Die Prinzen". Bei ihrer Kirchentournee machten sie Dienstagabend in Bonn Station, und ließen sich in der ausverkauften Lutherkirche von einem begeisterten Publikum feiern.

Neben Akustikversionen großer Erfolge wie "Alles nur geklaut" und "Küssen verboten" intonierten die sieben Musiker auch weniger bekannte Werke aus ihrem Repertoire.

"Unsere Kirche ist normalerweise nur einmal im Jahr so gut gefüllt - und das ist Heiligabend", begrüßte Pfarrerin Ulrike Veermann die fast 500 Besucher. Mit zwei A-capella-Darbietungen, "Laudate omnes gentes" und "Mein Fahrrad", zogen die fünf Sänger kurz darauf in die Kirche ein - direkt nachdem die letzten Töne verklungen waren, brandete tosender Applaus auf.

Auftritte in Kirchen sind für die Band kein Neuland, in den letzten Jahren gastierten die Prinzen bereits wiederholt in Gotteshäusern in ganz Deutschland.

Bis in die erste Hälfte der 1980er Jahre waren Tobias Künzel, Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk und Henri Schmidt Mitglieder des Leipziger Thomanerchors, Jens Sembdner sang damals im Dresdner Kreuzchor.

"Eigentlich ist das Publikum aber nicht anders, als auf einer Konzertbühne", erzählte Krumbiegel kurz vor dem Konzert. "Wir erschließen uns aber gegenseitig neue Zielgruppen: Menschen, die sonst eher selten in einer Kirche zu finden sind, kommen wegen uns hierher, und den ein oder anderen neuen Fan gewinnen wir durch die Auftritte auch."

Auch von den Kirchengemeinden würden die Konzerte daher durchweg positiv bewertet.

Insgesamt sechs Wochen touren die sieben Musiker durch die Gotteshäuser der Republik - mehrheitlich evangelische Kirchen, aber auch eine katholische ist darunter. Das Bonner Konzert war der Auftakt der dritten Tourneewoche.

Einer der Höhepunkte des Konzerts war sicher "Backstagepass ins Himmelreich", das Wolfgang Lenk, der künstlerische Leiter der Gruppe, sehr engagiert darbot. Mit über sechs Millionen verkauften Tonträgern, 16 Gold- und sechs Platinplatten, zwei Echo-Music-Awards und zahlreichen anderen Preisen sind "Die Prinzen" eine der erfolgreichsten deutschen Popbands.

Mit dem Choral "Verleih uns Frieden gnädiglich", von Martin Luther 1529 komponiert, ging das Konzert gegen zehn Uhr zu Ende. Das nächste Konzert findet morgen in der Remscheider Lutherkirche statt.

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