Bonn 2000 Jugendliche werden konfirmiert

BONN · Rund 2000 Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren bereiten sich in Bonn und der Region in diesen Tagen auf die Konfirmation vor. Konfirmation stehe für ein "urevangelisches Anliegen", betont Pfarrer Joachim Gerhardt von der Lutherkirchengemeinde in der Bonner Südstadt.

Konfirmation stammt von lateinisch "confirmare" (bestärken). Der "Erfinder" der Konfirmation hat übrigens in Bonn gewirkt: Es war der Straßburger Reformator Martin Bucer (1491-1551).

Der Theologe predigte auf Bitten des Kölner Kurfürsten Hermann von Wied 1542 ein Dreiviertel Jahr im Bonner Münster und hielt theologische Vorlesungen im alten Franziskanerkloster in der Brüdergasse. Für Pfarrer Michael Verhey, Synodalbeauftragter für Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis Bonn, habe die etwa eineinhalb Jahre dauernde Konfirmandenarbeit "große Bedeutung, weil die Jugendlichen in diesem Alter besonders auf der Suche nach Werten und Orientierung sind".

Diese Zeit sei "eine großartige Chance für die Kirche, mit den Jugendlichen so lange und so konzentriert zusammenzuarbeiten und ihnen christliche Traditionen nahezubringen". Zugleich sei die Konfirmandenzeit "ein Freiraum zur persönlichen Entwicklung", ergänzt Pfarrer Gerhardt. Gerade weil der Leistungsdruck in der Schule zunehme.

"Eigene spirituelle Wurzeln entdecken" stehe in der Lutherkirche genauso auf dem Programm wie der Blick über den Kirchturm durch Besuche beim Bestatter oder in der Bonner Synagoge. "Religiöse Erziehung und Vermittlung kommt an vielen Stellen in der Familie und unserer Gesellschaft einfach zu kurz", so Gerhardt. Auch daher werde Konfirmandenunterricht "immer wichtiger".

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