Verein Mabuhay Taifun Glenda zerstörte auch Teile der Krankenstation

RÖTTGEN · Sabine Korth berichtete über Ereignisse und Entwicklungen ihrer Arbeit auf den Philippinen für den Verein Mabuhay.

 Sabine Korth isst mit Kindern in einem Raum der Krankenstation in Bugko.

Sabine Korth isst mit Kindern in einem Raum der Krankenstation in Bugko.

Foto: Verein Mabuhay

Der Deutschland-Besuch kam zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt: Normalerweise kommt Sabine Korth im Winter nach Hause, um den Mitgliedern des Vereins Mabuhay über ihre Arbeit im Ort Bugko auf den Philippinen zu berichten. Weil aber in diesem Jahr ihr Reisepass abläuft, musste sie mal im Sommer kommen. Dafür bleibt sie im Winter dort. "Das wird mein erstes Weihnachten auf den Philippinen", sagte sie bei der Vereinsversammlung im Haus Elisabeth.

Sie hatte aber auch ein halbes Jahr nach dem letzten Bericht einiges zu erzählen. Vor allem ging es um Taifun Glenda im Juli, international Rammasun genannt. Der erreichte nicht den Bekanntheitsgrad wie im letzten Jahr Haiyan, wütete aber länger über den Philippinen. "Der hat bei uns richtig zugeschlagen", erzählte Korth. "Wir hatten auch wieder Evakuierte in der Krankenstation." Viele hätten ihre Häuser verloren: Der Sturm hatte die Hütten einfach weggeweht oder sie unter entwurzelten Kokospalmen begraben - eine dieser Palmen zerstörte auch eine Mauer an der Station. "Wir waren über zwei Wochen ohne Stromversorgung." Kein Kühlschrank, keine Möglichkeit, ein Telefon aufzuladen, "und es war schwierig für Patienten, die eine Atemtherapie brauchten".

Aber die Arbeit ging dennoch weiter, man wusste sich zu behelfen. Es komme zunehmend Unterstützung von außerhalb in Person von Gastärzten. "Wir haben jetzt schon wieder fast die Zahl erreicht, die wir letztes Jahr im Dezember hatten", so Korth. Man brauche aber immer noch mehr, denn die meisten, die für einige Tage oder Wochen die Arbeit medizinisch unterstützen, seien Zahnärzte.

Die haben allerdings auch viel zu tun: Laut Korth werden neben Durchfallerkrankungen hauptsächlich Zahnprobleme behandelt. Dafür sollen zwei neue Gebäude gebaut werden: Eins für eine Station mit sauberem Trinkwasser, ein weiteres, in das die gesamte Zahnbehandlung ausgelagert werden soll, inklusive Zahnröntgengerät. Der Zuspruch sei weiterhin groß: "Wir haben jeden Tag 80 Patienten, manchmal sogar 100."

Die Leute kommen aus der Umgebung von Bugko, zum Teil legen sie sehr weite Strecken durch die Wildnis zurück. "Wir haben wohl mehr Patienten als das örtliche Krankenhaus." Denn Korth und ihre Mitarbeiter behandeln kostenfrei. Man habe die Fluoridprophylaxe weiter ausgeweitet, das Ernährungsprogramm für Kinder und Mütter laufe weiter. Für all das braucht Korth Geld, und deshalb ist es für sie eine gute Nachricht, dass die Mitgliederzahl des Vereins Mabuhay weiter gestiegen ist. Inzwischen sind es 85 Mitglieder, Korth hofft auf weitere Unterstützer für ihre Arbeit.

Verein Mabuhay

"Mabuhay - Hilfe zum Leben" unterstützt in Bugko auf der philippinischen Insel Samar das "Saint Francis of Assisi Primary Health Care Center", das die Röttgener Krankenschwester Sabine Korth vor 15 Jahren mit aufgebaut hat. Das Medizinerteam behandelt die Bevölkerung kostenlos. Ziel des von der Familie Korth gegründeten Vereins ist es, eine medizinische Basisversorgung herzustellen. Der Verein finanziert sich aus Spenden. Weitere Infos auf www.mabuhay-ev.de.

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