Förderverein des SV Rot-Weiß Röttgen Sammeln für den Kunstrasen

RÖTTGEN · Jugendfußballmannschaften, die auf Kunstrasen trainieren, haben natürlich einen kleinen Nachteil, wenn sie auf Asche spielen müssen. Das ist für Bernhard Marberg aber auch schon der einzige Vorteil der derzeitigen Situation auf dem Fußballplatz in Röttgen.

 Die Mannschaften des SV Rot-Weiß Röttgen und der Förderverein legen sich mächtig ins Zeug.

Die Mannschaften des SV Rot-Weiß Röttgen und der Förderverein legen sich mächtig ins Zeug.

Foto: Stefan Knopp

"Die Kunstrasen-Mannschaften sind technisch versierter und passgenauer", sagte er am Samstagvormittag. Das seien Vorteile, die sich in den Spielen - und in der Tabelle - bemerkbar machten. Deshalb will auch der SV Rot-Weiß Röttgen endlich einen modernen Spielfeldbelag haben.

Marberg ist der Vorsitzende des Ende 2014 gegründeten Fördervereins Kunstrasen Röttgen, der am Samstag zur "Kick-off"-Veranstaltung am Rande der Liga-Spiele der eigenen Jugendmannschaften eingeladen hatte: Man startet jetzt einen Spendensammel-Marathon, um bis Ende des Jahres 75 000 Euro zusammenzubekommen. Die braucht der Sportverein, damit die Stadt ihm 2016 den Kunstrasenplatz baut - und nicht erst Jahre später. Die technischen Vorteile sind nicht die einzigen Gründe: "Im Winter ist der Platz wochenlang gesperrt", sagte Peter Altendorf, Vorsitzender des SV Rot-Weiß.

Und nach starkem Regen machten große Pfützen den Platz unbespielbar. Die Kunstrasen-Vereine dagegen könnten den ganzen Winter über und auch im Regen gut trainieren. Das habe schon einige Kinder nach Ippendorf gezogen, sagte Marberg. "Die Abwanderung haben wir schon mitbekommen." Und mit dem am Freitag neu gegründeten Jugendfußballclub Brüser Berg, der den bereits bestehenden Kunstrasenplatz des früheren SF Brüser Berg nutzen kann, sei durchaus ein weiterer Konkurrent hinzugekommen.

Altendorf verkündete, dass der Sportverein 25 000 Euro aus seinen Rücklagen für den Bau des Kunstrasens beisteuern wolle. Kurosch Balali vom Förderverein konnte knapp 7000 Euro an bereits gesammelten Spenden dazuaddieren. Das solle als Motivationsschub dienen. "Wenn alles richtig läuft, können wir 2016 einen Kunstrasen bauen", sagte der Stadtverordnete Joachim Stamp. Dafür sei noch viel Engagement und Spendenbereitschaft notwendig.

Auch Walter Christian, Lehrer am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Ückesdorf, hofft, dass das Projekt erfolgreich ist. "In den letzten Jahren war der Aschebelag für die Sportlehrer keine Option mehr." Für Sportunterricht im Freien sei man deshalb nach Lengsdorf gefahren. Das Interesse der Schule am Kunstrasen in Röttgen sei daher groß.

Mit der Gründung des Fördervereins wolle man ein "klares Signal setzen, dass wir diesen Kunstrasen brauchen", so Marberg. Den Weg dafür hatte letzten Dienstag die Politik freigemacht, indem sie es Vereinen ermöglichte, früher als auf der Prioritätenliste vorgesehen an den Kunstrasen zu kommen, wenn sie dafür einen Eigenanteil aufbringen. In Röttgen ist man zuversichtlich, dass das zu schaffen ist.

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