Anlegen einer Notfallmappe Im Notfall alle Unterlagen griffbereit

RÖTTGEN · Wie lautet die Mitgliedsnummer der Krankenkasse? Gibt es eine Vollmacht für die Bankgeschäfte, und hat die Nachbarin einen Schlüssel für die Wohnung? Wenn ein Familienmitglied plötzlich ins Krankenhaus muss, dann haben Angehörige viel zu erledigen.

 Petra Mellinghoff.

Petra Mellinghoff.

Foto: Immenkeppel

Eine Notfallmappe mit allen wichtigen Informationen und Papieren erspart Kindern und Enkeln in solch einer Extremsituation oft stundenlanges Suchen. Wie ein entsprechender Ordner angelegt wird, und welche Unterlagen unbedingt hinein gehören, darüber informierte Petra Mellinghoff, Geschäftsführerin von Privatbüro Plus, jetzt Senioren bei einem Vortrag in Röttgen.

"Die Geburtsurkunde ist das wichtigste Dokument überhaupt", begrüßte sie die Zuhörer. Denn dieses Papier begleitet jeden von der Geburt bis zum Tod. "Deshalb ist die Geburtsurkunde das Erste, das in eine Notfallmappe gehört." Korrespondieren, lesen, Formulare ausfüllen, dokumentieren und archivieren.

Persönliche Verwaltung betrifft die unterschiedlichsten Lebensbereiche. "Was aber, wenn sie zur Last fällt, weil sich gesundheitliche Einschränkungen eingestellt haben, Überweisungsträger nicht mehr ausgefüllt werden können?", fragt Petra Mellinghoff. Mit ihrem Unternehmen bietet sie Bürodienstleistungen für Menschen, denen der private "Papierkram" zur Last wird.

Damit will sie nicht nur Ordnung in die Unterlagen von Senioren bringen, sondern den Angehörigen Arbeit abnehmen. Denn "oft können Kinder wegen der räumlichen Distanz diese Aufgabe auch nicht übernehmen". Und die wenige Zeit, die man gemeinsam verbringt, sollte man doch sinnvoll nutzen, meint die Unternehmerin.

Neun verschiedene Einteilungen hat eine sinnvolle Notfallmappe. Neben den wichtigen persönlichen Dokumenten wie Heiratsurkunde und einer Passwortliste sollten auch alle Informationen rund um Gesundheit (etwa Pflegegutachten, Medikamentenplan, Organspendeausweis), Berufsunterlagen (Renteneintritt, Altersversorgung, Versicherungen), Finanzen und Steuern, Fahrzeugpapiere sowie alle Verträge rund um Wohnung oder Immobilieneigentum aufgeführt sein.

"Aber", darauf weist Petra Mellinghoff ihre Zuhörer zu Beginn ihres Vortrages hin. "Die Notfallmappe muss jedes Jahr überprüft und eventuell ergänzt oder aktualisiert werden. Denn nur dann wissen Ihre Angehörigen, um was sie sich kümmern müssen, wenn Sie dazu nicht in der Lage sind."

Info

Der nächste Vortrag zum Anlegen einer Notfallmappe ist am 14. Oktober, 15.30 Uhr, in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, Rheinbacher Straße.

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