Katzenlochbachtal Für Fahrradfahrer wird es eng

RÖTTGEN/IPPENDORF · Zwischen Röttgen und Ippendorf liegt ein Nadelöhr. Schon für Autofahrer wird es zwischen den zwei scharfen Kurven des Katzenlochs eng. Für Radfahrer und Fußgänger aber richtig gefährlich. Letztere nehmen deshalb eher selten die Straße. Außer an Karneval, wenn in Ippendorf der Zug geht. Dann laufen jede Menge Narren dorther.

 Eng und gefährlich: Für Radfahrer oder gar Fußgänger bleibt im Katzenloch kaum Platz.

Eng und gefährlich: Für Radfahrer oder gar Fußgänger bleibt im Katzenloch kaum Platz.

Foto: Max Malsch

"Das kurze Stück zwischen Röttgen und Ippendorf ist für Radfahrer und Fußgänger nicht passierbar", resümierte Klaus-Jürgen Heynen, als er seinen mit Cornelia Bross verfassten Bürgerantrag in der Bezirksvertretung Bonn vorstellte. Ansonsten handele es sich um eine Hauptverbindungsachse zu den Unikliniken, an der es sich häufig staue und es durch Busse oft besonders eng werde - vor allem auf der Brücke ganz unten im Katzenloch.

Heynen kann sich aber trotzdem vorstellen, dass Radfahrer durch die Senke wollen. "Jugendliche nehmen diese Steigung spielend." Im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt sei es sinnvoll, dort etwas zu unternehmen. Er und Bross schlugen vor, einen Radschutzstreifen anzubringen, wo es die Straßenbreite zulässt. Wo das nicht geht, sollten Hinweise auf Passanten und Radler die Autofahrer warnen.

Die Antragsteller argumentieren zudem, dass der Verkehr wegen des Bauvorhabens Am Hölder ja noch zunehmen werden. Sie wollen eine finanzierbare Lösung, was auch der ADFC unterstütze. Heynen ärgerte sich in der Sitzung allerdings über das Wort "prüfen" in den Stellungnahmen der Stadt. Da stünde sinngemäß, "wir prüfen, was zu prüfen ist". Das sei Heynen und Bross zu wenig. Die wollen eine Lösung "als Pflichtprogramm".

"Die Straße ist nicht sicher", sagte Joachim Stamp (FDP), der eine sichere Verbindung zwischen Röttgen und Ippendorf für sinnvoll hält. "Man darf auch die Pedelecs nicht außer acht lassen." Seitdem Fahrräder eine Motorunterstützung haben, seien auch mehr Radler im Tal unterwegs. Stamp verwies auch darauf, dass es möglicherweise Landesmittel als Zuschuss gebe.

Während die SPD die Markierung von Fahrradstreifen geprüft haben wollte, nannte die CDU Alternativen: Es gebe Wege abseits der Straße durch das Katzenlochbachtal und über den Ippendorfer Höhenweg. Die sollten ausgeschildert werden, schlug der Bezirksverordnete Winfried Wagner vor. Arno Hospes (CDU) sagte dazu: "Man muss den Weg nur einmal finden und kann ihn dann immer wieder benutzen."

Die Diskussion ging dann so weit, dass die Brücke im Katzenloch für eine Markierung eigentlich zu eng sei. Ein eigener Weg würde laut Verkehrsplaner Helmut Haux rund 40 000 Euro kosten, außerdem sei das Markieren von Schutzstreifen nicht so einfach, weil das Tempo-30-Stück außerhalb einer Ortsdurchfahrt liege.

Bei einer Enthaltung des Bürger Bunds Bonn stimmten die Politiker dafür, dass Thema im Auge zu behalten, denn "der Antrag soll den Druck erhöhen", so Elmar Conrads-Hassel (FDP). Hospes erwartet von der Verwaltung für die nächste Beratung des Themas konkretere Angaben bezüglich Planung und Kosten.

Werner Böttcher vom ADFC dankt der Bezirksvertretung Bonn für ihre Entscheidung: Es bleibe nur zu hoffen, dass der Planungsauftrag von der Verwaltung zügig umgesetzt werde.

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