"Tajik-Rally" nach Tadschikistan Abenteuerfahrt ins Ungewisse

RÖTTGEN · Diese Tour ist nichts für Warmduscher und Muttersöhnchen: Sie geht 10.000 Kilometer in ein unbekanntes Land, dessen Sprache keiner der Teilnehmer spricht und dessen Schrift keiner von ihnen lesen kann. Trotzdem traut sich Florian Stangl.

 Mit diesem Peugeot 206 will Florian Stangl die 10 000 Kilometer in Angriff nehmen. Als einzige Verbesserung sind Stollenreifen und ein Dachgepäckträger mit Zusatzlampen aufgezogen.

Mit diesem Peugeot 206 will Florian Stangl die 10 000 Kilometer in Angriff nehmen. Als einzige Verbesserung sind Stollenreifen und ein Dachgepäckträger mit Zusatzlampen aufgezogen.

Foto: Max Malsch

Eine Reise ohne Navi oder GPS, aber mit einem Auto, das nicht besonders geeignet ist für die Fahrt über unbefestigte Straßen. Trotzdem ist der Röttgener Stangl bei der "Tajik-Rally 2014" dabei und will das große Abenteuer wagen.

"Ich würde nie mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug springen, aber das hier mache ich", sagt der 35-jährige Mitarbeiter eines Kurierunternehmens. Seit er vor zehn Jahren monatelang mit einem Rucksack durch Südamerika tourte, hat er ein Faible für Abenteuer.

Und dass die Vorgaben für die Rallye nach Tadschikistan eigentlich unmöglich sind, mache die Sache außergewöhnlich, sagt der Röttgener. Es komme darauf an, mit Improvisation, Willensstärke und Neugierde auf fremde Kulturen einzugehen.

Los geht es am 10. August in München, zusammen mit seiner Bekannten Lyne Pohr (34) aus Nürnberg. Ihr Gefährt, ein Peugeot 206 ist 15 Jahre alt, hat 1,2 Liter Hubraum und 60 PS. Einzige Verbesserung sind Stollenreifen und ein Dachgepäckträger mit Zusatzlampen.

Was auf dem Weg passiert? Stangl weiß es nicht. Bis in die Türkei rechnet er noch mit gut ausgebauten Straßen, in Höhe Georgien/Russland kann es gefährlich werden, und ab Kasachstan muss er sich auf so schlechte Straßen einstellen, dass die Fahrt querfeldein wohl vorzuziehen ist.

Stangl und Pohr tun sich die Tortur auch an, um Leute aufmerksam zu machen und in diesem Zuge Spenden zu sammeln, Nutznießer sind die Organisationen Habitat for Humanity e.V. in Tadschikistan, die Stiftung Hänsel und Gretel in Deutschland sowie auf Wunsch von Stangls Mitfahrerin der Tierschutzverein Nürnberg-Fürth. Mindestens 750 Euro muss jedes Team an Spenden zusammenbringen. Und am Ziel der Rallye in Dushanbe, wo eine große Party wartet, werden die Teilnehmerfahrzeuge versteigert.

Mehr Infos über Florian Stangls Team unter www.2infinity.de

So läuft die "Tajik-Rally 2014"

Die "Tajik-Rally" gibt es seit 2010, sie führt über 10 000 Kilometer von Deutschland nach Tadschikistan. Das Hauptziel ist es, Abenteuer zu erleben und Spendengelder zu sammeln. In diesem Jahr nehmen 27 Teams teil.

Organisiert wird die Rallye von der Adventure Manufactory in München, wobei betont wird, dass es sich nicht um ein Wettrennen handelt. Dennoch ist es eine Herausforderung, denn jedes Team ist bei der Fahrt auf sich alleine gestellt.

Servicekräfte und Begleitfahrzeuge gibt es ebenso wenig wie Checkpoints und Rallye-Aufgaben. Als Spender und Unterstützer werden Firmen oder Personen angesprochen, die Begeisterung für ungewöhnliche Unterfangen mitbringen.

Als Gegenleistung wird das Logo der Spender am teilnehmenden Auto platziert. Weitere Infos unter www.adventure-manufactory.com

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