Floristen-Azubis in Bonn Mal barock, mal wild

BONN · 13 Auszubildende, in diesem Jahr ausschließlich junge Frauen, haben ihre praktische Prüfung im blühenden, duftenden Botanischen Garten in Poppelsdorf bestanden. Die praktische Abschlussprüfung der Floristen-Azubis 2015 fand wie die Jahre zuvor in Bonn statt.

 Prüfung bestanden: Ramona Eßer bestand ihre Prüfung mit einem besonders festlichen Blumenstrauß.

Prüfung bestanden: Ramona Eßer bestand ihre Prüfung mit einem besonders festlichen Blumenstrauß.

Foto: Max Malsch

Zum letzten Mal allerdings, denn die Zahl der Auszubildenden zum Floristen-Beruf sinkt kontinuierlich - genauso wie die Nachfrage nach einem Ausbildungsplatz.

"Ab dem nächsten Jahr müssen die Azubis deswegen zu ihrer Abschlussprüfung nach Köln fahren", bedauerte Clemens Schillmöller, Vorsitzender des Fachverbandes Deutscher Floristen (FDF) der Bezirksstelle Bonn-Rhein-Sieg. "Es müssen im Prinzip immer 15 Prüflinge sein".

Die drei Jahre Ausbildung hatten sich auf jeden Fall für alle gelohnt. Der Stiltrend bei den Abschlusssträußen und Gestecken war in diesem Jahr Vintage - also der Retrolook der 1930er bis 1970er Jahre - und Barock. Nadine Lehnen (21) gestaltete ihren Strauß in ebendiesem Stilmix. Sie hatte einen üppigen, zart duftenden Strauß in dezenten Pastellfarben, fast wie aus Porzellan wirkend, gebunden.

Eine andere Auszubildende, Ramona Eßer (22), hatte einen besonders festlichen Blumenstrauß für die Abschlussprüfung kreiert. "Im Anschluss plane ich noch eine Ausbildung als Friseurin. Mein Ziel ist es, später einmal Hochzeiten zu gestalten", erzählte sie. Denise Schliebach (19) beschrieb ihren Strauß als "wild und kreativ".

Daneben gehörte zu den Prüfungsaufgaben der Floristen-Azubis die Anfertigung eines Gesteckes sowie eine Pflanzung und eine komplexe Arbeit mit besonderen Vorarbeiten. Auch florales Design und eine Kostenrechnung anzufertigen, waren Aufgaben der Prüfung, die mit der Stoppuhr zeitlich begrenzt war.

"Viel Liebe zur Natur und ein Gespür für den Umgang mit Farben gehören zu dem Beruf", waren sich alle einig. Clemens Schillmöller: "Der Beruf macht glücklich. Man arbeitet mit den Jahreszeiten, gestaltet für Feiertage, Feste wie Hochzeiten, aber natürlich auch Beerdigungen. Man muss mit Farben umgehen können, mit Proportionen und mit offenen Augen durch die Natur gehen."

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